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Hauptabteilung VII (Abwehrarbeit im Ministerium des Innern und der Deutschen Volkspolizei)

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Stand: Dezember 2021
Umfang: 444 lfm
Laufzeit: 1959 - 1990
Erschließungsstand: 99,9 %

Aufgabenstellung

- Sicherung und Abschirmung des MdI und dessen nachgeordneter Organe und Dienstzweige. Dazu gehören insbesondere die DVP, die Volkspolizei-Bereitschaften, der Stab der Zivilverteidigung und der Kampfgruppen der Arbeiterklasse sowie der zivilen Einrichtungen (wie Schulen des MdI, Staatliche Archivverwaltung)
- Zusammenwirken mit dem Arbeitsgebiet I der Kriminalpolizei
- Sicherung der Organe der Verwaltung Strafvollzug des MdI sowie „operative“ Arbeit (Anwerbung) unter Strafgefangenen und Haftentlassenen
- Sicherung des Zentralen Aufnahmeheimes (ZAH) Röntgental und „Abwehrarbeit“ unter Rückkehrern und zuziehenden Ausländern
- Führung von Inoffiziellen Mitarbeitern und Arbeit mit Offizieren im besonderen Einsatz

Enthält u. a.

- Überwachung des MdI und der nachgeordneten Organe: DVP, Zivilverteidigung, Strafvollzug, Vermessungswesen, Staatliche Archivverwaltung der DDR
- Kontrolle des innerdeutschen Reiseverkehrs
- "Abwehrarbeit" unter "Rückkehrern" in die DDR und zuziehenden Ausländern
- Bekämpfung von Kriminalität, Schmuggel und Spekulation
- Im Rahmen der Kriminalitätsbekämpfung entstandene Unterlagen zu Neofaschisten und rechtsradikalen Jugendlichen, zur Lage unter den Ausländern in der DDR und der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD)
- Stellungnahmen der HA VII zu völkerrechtlichen Vereinbarungen auf dem Gebiet der Menschenrechte sowie zu innenpolitischen Vorlagen

Informationen über die Bearbeitung des Teilbestandes

Überliefert wurden Schriftgut sowie Bild- und Tonträger.

Findmittel (intern - Stasi-Unterlagen-Archiv):
- personenbezogene MfS-Karteien (s. u.)
- Datenbank "Elektronisches Personenregister" (EPR)
- Datenbank "Sachaktenerschließung" (SAE)
- Datenbank zu Mitarbeitern der HV A, zu HIM und OibE (HHO)

Besonderheiten

- Wie alle „operativen“ Diensteinheiten bildete auch die HA VII mehrere sogenannte „Zentrale Material Ablagen“ (ZMA) für die Überlieferung von vor allem personenbezogenem Schriftgut. So sind im heutigen Teilbestand HA VII die ZMA der Auswertungs- und Kontrollgruppe mit ca. 24 lfm, die ZMA der Abteilung 1 mit ca. 56 lfm, die ZMA der Abteilung 3 mit ca. 24 lfm, die ZMA der Abteilung 7 mit ca. 26 lfm, die ZMA der Abteilung 8 mit ca. 18 lfm und schließlich die ZMA der Abteilung 13 mit ca. 10 lfm überliefert. Insgesamt beträgt der Umfang sämtlicher ZMA der HA VII über 20.000 Bände und ca. 158 lfm.

- Bei den in den ZMA überlieferten Unterlagen handelt es sich um personenbezogene Unterlagen: Bei der Abteilung 3 beispielsweise um Unterlagen zu Personen, welche um eine Aufnahme in die DDR ersucht hatten („Zuziehende und Rückkehrer“). Sachbezogen sind die genannten ZMA-Unterlagen derzeit nicht erschlossen (keine Verzeichnungsangaben in der Datenbank SAE). Eine personenbezogene Recherche ist jedoch nach wie vor über die VSH-Karteien (Vorverdichtungs-, Such- und Hinweiskarteien) des MfS möglich, die in den jeweiligen Abteilungen der HA VII geführt wurden.

- Es sind die folgenden alphabetisch nach Personennamen zugänglichen VSH-Karteien überliefert: Zur HA VII/AKG (HA VII, Nr. 8922), HA VII/1 (HA VII, Nr. 8926), HA VII/3 (HA VII, Nr. 8931), HA VII/7 (HA VII, Nr. 8936), HA VII/8 (HA VII, Nr. 8941) sowie HA VII/13 (HA VII, Nr. 8943). Die hierin enthaltenen Personendaten sind ebenfalls im Elektronischen Personenregister (EPR) des BStU nachgewiesen und von dort ist über die VSH Kartei der Zugriff auf die ZMA möglich. Bestandteile der ZMA, die nicht über die VSH-Karteien personenbezogen recherchierbar waren, und keine äußeren Kennzeichen einer ZMA trugen, wurden im Teilbestand HA VII verzeichnet und sind sach- und personenbezogen zugänglich.

- Eine weitere von der HA VII gebildete Ablage, die Problemkreisablage, wurde sachbezogen erschlossen und ist über die MfS Altsignatur in der SAE Datenbank noch sichtbar.

- Außerdem sind Säcke mit zerrissenen Unterlagen überliefert.