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Rotes Batiktuch von Thomas Kretschmer mit der Aufschrift "1981. Lernt Polnisch". In der Mitte ist eine Blume zu sehen.

"Lernt Polnisch" – Solidarność, die DDR und die Stasi

Die Ausstellung zeigt anhand von Stasi-Unterlagen, wie die Geheimpolizei pro-polnische – also "feindlich-negative" – Haltungen verfolgte und versuchte, Solidarität mit der Bewegung zu unterbinden.

Die Volksrepublik Polen steckte im Sommer 1980 in einer tiefen wirtschaftlichen Krise. In Danzig streikten die Werftarbeiter und die unabhängige Gewerkschaft Solidarność entstand. Mit ihr entfaltete sich eine Protestwelle, die das ganze Land erfasste.

Erich Honecker begriff sehr schnell, was passieren würde, wenn die Entwicklung im Nachbarland nicht aufgehalten würde: Die Tage des Sozialismus wären gezählt gewesen − nicht nur in Polen. Honeckers Position war klar: Wir sind nicht für Blutvergießen. Das ist das letzte Mittel. Aber auch dieses letzte Mittel muss angewandt werden, wenn die Arbeiter- und Bauernmacht verteidigt werden muss.

Die SED beauftragte ihre Geheimpolizei, die Stasi, die Reaktionen in der Bevölkerung im eigenen Land scharf zu überwachen und pro-polnische − "feindlich-negative" − Haltungen zu verfolgen. Ende Oktober 1980 schloss das SED-Regime sogar die Grenzen zu Polen.

Die Ausstellung würdigt den Mut der DDR-Bürger, die sich von der Solidarność inspirieren ließen.