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Publikation

Desertionen im geteilten Berlin

Bekämpfung von Fahnenfluchten aus den Reihen der Bereitschaftspolizei im Jahr des Mauerbaus

Bundesarchiv/Stasi-Unterlagen-Archiv (Hg.), Martin Stief

BF informiert, Stief, Desertionen

Reihe
BF informiert

Umfang
100 Seiten

Auflage
2. durchgesehene Auflage, Berlin 2022

Verlag
Bundesarchiv/Stasi-Unterlagen-Archiv

Preis
2,50 €

ISBN
978-3-946572-21-3

Sprache
Deutsch

BF informiert 30/2011

Inhalt

Der "Sprung in die Freiheit", das Foto des fliehenden Conrad Schumann, wurde zu einer "Ikone des Mauerbaus". Der junge Bereitschaftspolizist war der erste Deserteur im geteilten Berlin. Martin Stief nimmt dieses Bild zum Anlass, nach den Hintergründen der Desertionen aus den Reihen der Grenzsicherungseinheiten zu fragen.

Insgesamt flohen im Jahre 1961 aus den bewaffneten Kräften der DDR über 600 junge Männer in den Westen. Während bei der Nationalen Volksarmee oder der Volkspolizei die Fluchtzahlen nach der Grenzabriegelung schlagartig zurückgingen, stiegen sie bei den direkt an der Grenze eingesetzten Einheiten, darunter denen der Bereitschaftspolizei, drastisch an: Hatten sich vor dem 13. August lediglich 18 Bereitschaftspolizisten unerlaubt abgesetzt, flohen danach bis zum Jahresende 165.

Der Autor berichtet von den Versuchen der Staatssicherheit, Fahnenfluchten möglichst schon im Vorfeld zu verhindern. Damit eröffnet er einen Blick auf einen Kernbereich der SED-Herrschaft: die angestrebte totale Überwachung des Grenzregimes.

Zum Autor/Herausgeber

Bundesarchiv/Stasi-Unterlagen-Archiv (Hg.)

Martin Stief

Dr. phil., Jahrgang 1984, Historiker; seit 2012 Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Vermittlung und Forschung des Stasi-Unterlagen-Archivs