Mit der Unterzeichnung des Grundlagenvertrags zwischen der Bundesrepublik und der DDR am 21. Dezember 1972 hatte sich auch für die USA die Möglichkeit eröffnet, offizielle Beziehungen zur DDR herzustellen. US-Außenminister William P. Rogers wollte hierüber schon im Dezember 1972 mit US-Präsident Richard M. Nixon sprechen. Doch Nixon wollte abwarten und nicht gleich zu den Ersten gehören, die dem Drängen der DDR auf diplomatische Anerkennung nachgeben.
Nach der von Nixon gewollten Verzögerung und seinem eigenen Rücktritt infolge des Watergate-Skandals eröffneten die USA und die DDR schließlich ihre jeweiligen Botschaften in Washington und Ost-Berlin am 9. Dezember 1974. Sowohl für das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten (MfAA) der DDR als auch für das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) stellte sich die Frage: Wie sollten die neuen Botschaften "gesichert" werden? Zu diesem Zweck holten sich die Diplomaten des MfAA und die Offiziere der Stasi Rat von den sowjetischen "Genossen", die schon seit 1934 diplomatische Beziehungen mit den USA unterhielten.

Observationsfoto der Stasi vom Eingang der amerikanischen Botschaft an der Neustädtischen Kirchstraße in Ost-Berlin. Die Aufnahme ist zwischen 1988 und 1989 entstanden.
Quelle: BStU, MfS, HAII, Fo, Nr. 1009, Bild 25