In den Kombinaten Ost-Berlins arbeiteten Ende der 1980er-Jahre mehr als 200 000 Personen, etwa im Glühlampenwerk in Friedrichshain oder in der Elektrokohlefabrik in Lichtenberg.
Die Staatssicherheit war in all diesen Produktionsstätten von Beginn an präsent: zur Bekämpfung von Sabotage, Spionage oder Geheimnisverrat, von Wirtschaftsstraftaten wie Planmanipulation oder von Verstößen gegen die Werksordnung. Auch die Verhandlungen mit westlichen Unternehmen überwachte sie.
Ein spezielles Überwachungsfeld der Geheimpolizei stellten die ausländischen "Vertragsarbeiter" dar. Ost-Berlin zählte 1988 über 14 000 Arbeitskräfte aus dem sozialistischen Ausland. Sie wurden in nahezu allen Branchen benötigt und eingesetzt. "Abgesichert" wurde dieser Einsatz nicht zuletzt von der Linie XVIII des MfS, die besonders auf »pro-westliche Einstellungen« oder politische Aktivitäten achtete. Die übergeordnete Koordination übernahm die Arbeitsgruppe "Ausländer" der Hauptabteilung II (Spionage).
Die mit Abstand größte Gruppe kam aus Vietnam. Im Mai 1989 waren es fast 5 000 Menschen. Sie mussten meist einfache und unbeliebte Anlerntätigkeiten verrichten, in der Regel zu Niedriglöhnen und im Schichtdienst. Die DDR-Regierung hatte an einer Integration keinerlei Interesse, sorgte vielmehr für eine weitgehende Abschottung der ausländischen Arbeitskräfte.