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MfS-Lexikon

Feindobjekt

Als Feindobjekte (in den 50er Jahren auch Feindzentralen) wurden westliche Institutionen und Organisationen bezeichnet, denen das MfS subversive Aktivitäten gegen die DDR und/oder andere kommunistische Staaten unterstellte. Neben den gegnerischen Nachrichtendiensten handelte es sich dabei um politische oder kirchliche Organisationen, wissenschaftliche Institute, Interessenverbände, Medien, Bildungseinrichtungen und parteinahe Stiftungen (in den 80er Jahren u.a. Aktion Sühnezeichen, Axel Springer Verlag, Bundeszentrale für politische Bildung, Deutschlandfunk, Internationale Gesellschaft für Menschenrechte, taz, Zeugen Jehovas).

Die Zuständigkeit für die als gefährlich eingeschätzten Feindobjekte lag bei unterschiedlichen operativen Diensteinheiten des MfS, die sie in Feindobjektvorgängen (Objektvorgänge) und Feindobjektakten bearbeiteten. Für die als weniger gefährlich eingeschätzten Feindobjekte ohne operative Zuständigkeit galt (ab 1985) eine Dokumentationspflicht der ZAIG.

Roger Engelmann

[Das obere schwarz-weiße Lichtbild zeigt eine Außenaufnahme eines mehrstöckigen rundlichen Eckgebäudes. Auf dem Dach sind mehrere Antennen und das Logo des RIAS angebracht. Im Vordergrund ist eine überwiegend freie Fläche zu sehen.]  In diesem Gebäude befindet sich die Agentenzentrale und Verbrecherhöhle RIAS.