Seit Anfang des Jahres ist Prof. Dr. Daniela Münkel Leiterin des Bereichs quellenkundliche Forschung im Stasi‑Unterlagen‑Archiv. Die gebürtige Hannoveranerin hat sich 2005 an der Universität Hannover habilitiert und ist seit 2008 Projektleiterin und Herausgeberin der Editionsreihe "DDR im Blick der Staatssicherheit" beim BStU.
Mit dem Übergang des Stasi‑Unterlagen‑Archivs in das Bundesarchiv wird die Forschung im Stasi‑Unterlagen‑Archiv in Richtung einer gezielten quellenkundlichen Forschung weiterentwickelt. Das legt das vom Bundestag beschlossene Transformationskonzept fest. Sie soll zukünftig noch stärker als bisher zur Erschließung der Bestände des Stasi‑Unterlagen‑Archivs beitragen. Zudem soll sie den Charakter und die Binnenstrukturen der Bestände, die für Außenstehende mitunter noch heute schwer zu durchschauen sind, verständlicher machen. Um einen wissenschaftlichen Austausch zu pflegen, wird das Stasi‑Unterlagen‑Archiv insbesondere mit Forschungseinrichtungen, wie Universitäten, außeruniversitären Forschungsinstitutionen und Gedenkstätten, gezielt in vielfältiger Form zusammenarbeiten. Diese Form der Kooperation und des Austausches wird bereits jetzt durch die Mitarbeit von Forschern des BStU in den vom Bundesforschungsministerium finanzierten Forschungsverbünden zur DDR‑Geschichte, u.a. im Verbund "Landschaften der Verfolgung" umgesetzt. https://landschaften‑verfolgung.de/
Das von Prof. Münkel weiterentwickelte Konzept zur quellenkundlichen Forschung im Stasi‑Unterlagen‑Archiv basiert auf den drei Säulen Grundlagenforschung, Überlieferungsforschung und Editionen. Die Ergebnisse der Forschung sollen in einem "Atlas des Stasi‑Unterlagen‑Archivs" zusammenfließen, der digital wie analog vielfältig den NutzerInnen des Archivs zur Verfügung steht.
Dagmar Hovestädt, Sprecherin des BStU