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Cover der Publikation
Pressemitteilung

Neue Studie "Stasi in Berlin" erscheint

Geteilte Stadt stand im Fokus der DDR-Geheimpolizei  mit "Zielobjekten" im Osten und Westen

Berlin hatte als geteilte Stadt an der Nahtstelle zwischen Ost und West für die DDR-Staatssicherheit einen besonderen Stellenwert. Im Ostteil war das Herrschaftszentrum des SED-Staats angesiedelt, dessen Macht die Stasi zu sichern hatte. Der Westteil hingegen galt für die Geheimpolizei als Operationsbasis des "Klassenfeinds", der bekämpft werden musste. Von West-Berlin aus wurden aus Sicht von SED und Stasi Menschen in Ost-Berlin und der DDR zu Flucht, Protest und Verweigerung aufgestachelt und die DDR bedroht. Das Gegenmittel des MfS erschöpfte sich darin, die ostdeutsche Bevölkerung abzuriegeln, Ost-West-Kontakte zu verhindern, freiheitliche Gedanken zu unterdrücken und Andersdenkende auszuschalten. Wie sich diese Politik in ganz Berlin niederschlug, zeichnet die neue Länderstudie des Stasi-Unterlagen-Archivs im Bundesarchiv nach. Der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur unterstützte diese Studie inhaltlich.

In 30 Beiträgen vermittelt "Stasi in Berlin" anhand exemplarischer Biografien und Ereignisse, welche Ziele die Stasi verfolgte, wen sie ins Visier nahm, wer für sie arbeitete und welche Methoden der Kontrolle und "Zersetzung" sie nutzte. Im Zentrum stehen bekannte Themen und Orte: Mauerbau, Fluchttunnel und Notaufnahmelager Marienfelde,  Stasi-Zentrale, Bahnhof Friedrichstraße. Es geht zudem um "Zielobjekte" wie das Kadewe, aber auch Westmedien in Ost-Berlin und die Feierlichkeiten zum Stadtjubiläum1987. Die Publikation zeigt, wie das MfS sein offen brutal-repressives Vorgehen der Anfangszeit mit Verschleppungen und Entführungen von Menschen allmählich durch andere Maßnahmen ersetzte. Ein Anhang gibt einen Überblick über Standorte und über Kurzbiografien der Verantwortlichen.

Die Länderstudie wird am 25. Juni um 11 und 12 Uhr beim Tag der offenen Tür des Bundesarchivs von Konstanze Soch vorgestellt: in der Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie, Ruschestr. 103, Berlin.

Publikation zum Download: https://www.stasi-unterlagen-archiv.de/informationen-zur-stasi/publikationen/publikation/stasi-in-berlin/   

Rezensionsexemplare für Presse: presse@bundesarchiv.de

Kontakt zur Pressestelle

Elmar Kramer, Stellv. Pressesprecher

Pressesprecher

Elmar Kramer

Telefon: 030 18 665-7181
E-Mail: elmar.kramer@bundesarchiv.de