Historischer Kontext
Vor 70 Jahren, am 3. Juni 1952, bezog das neu errichtete Bundesarchiv das Gebäude des vormaligen preußischen Regierungspräsidenten am Rheinufer in Koblenz und begann seine Arbeit mit nur 5 Archivaren.
Vor 30 Jahren, am 2. Januar 1992, nahmen die ersten Bürgerinnen und Bürger Einsicht in die Unterlagen, die von der Stasi zu ihnen angelegt wurden. Kurz zuvor, am 29. Dezember 1991, trat das Stasi-Unterlagen-Gesetz in Kraft. Damit hatten erstmals Menschen die Möglichkeit, auf rechtsstaatlicher Basis von den Eingriffen der Geheimpolizei in Freundschaften, Familien und Biographien zu erfahren und die Dokumentation von Observations- und Zersetzungsmaßnahmen selbst nachzulesen. Möglich wurden damit Aufklärung, Rehabilitierung und Wiedergutmachung von Unrecht in der SED-Diktatur die auch 30 Jahre später noch bewegen.
Statements zu 30 Jahren Akteneinsicht
Von April bis Juni 2022 blickt das Bundesarchiv auf "70 Jahre Bundesarchiv - 30 Jahre Einsicht in die Stasi-Unterlagen" zurück. Im Rahmen der Reihe kommen auch Menschen zu Wort, die selbst Einsicht in Stasi-Unterlagen genommen, sich bewusst dagegen entschieden haben oder sich aus einer anderen Perspektive mit dem Thema beschäftigen. Dazu zählen von Stasi-Unrecht Betroffene, Personen aus der Aufarbeitungslandschaft, der Forschung, aus Kunst und Kultur sowie die Kinder- und Enkelgeneration.
Auf dieser Seite erscheint wöchentlich ein neues Statement zu 30 Jahren Akteneinsicht.
Zeitzeugenaufruf
Haben auch Sie Einsicht in Ihre Stasi-Akten genommen? Oder haben Sie sich bewusst dagegen entschieden? Schildern Sie uns Ihre persönlichen Erfahrungen und werden Sie Teil unserer Reihe "70/30".
Ihr Statement wird als Zitat auf unserem Twitter-Kanal und/oder unserer Website veröffentlicht. Dafür benötigen wir folgende Informationen von Ihnen:
1. Eine kurze Antwort (2-3 Sätze) auf eine der folgenden Fragen:
- Wie haben Sie die erste Akteneinsicht erlebt? Was hat die Einsicht in Ihre Stasi-Akte persönlich für Sie bedeutet?
- Warum verzichten Sie auf eine Akteneinsicht?
Aus Ihrer Antwort wählen wir ein passendes Zitat aus.
2. Ein Portraitfoto von Ihnen (Beispiele s. oben), das wir auf Twitter und/oder unserer Website nutzen dürfen.
Gerne können Sie uns Ihre Antworten und das Foto per Mail zuschicken an: socialmedia.stasiunterlagenarchiv@bundesarchiv.de. Alternativ bieten wir Ihnen die Möglichkeit eines Telefonats an, in dem Sie uns Ihre Erfahrungen schildern können. Sie erreichen unseren zuständigen Mitarbeiter Daniel Bosch unter der folgenden Nummer: 030 18665 7188.
Wir möchten darauf hinweisen, dass bei großer Beteiligung gegebenenfalls nicht alle Zitate auf unserem Twitter-Kanal veröffentlicht werden können.