Das Stasi-Unterlagen-Archiv Frankfurt (Oder)
, Quelle:
BStU
Stasi-Unterlagen-Archiv Frankfurt (Oder)
Im Stasi-Unterlagen-Archiv Frankfurt (Oder) lagern mehr als 6.000 lfd. M. Unterlagen der Bezirksverwaltungen (BV) für Staatssicherheit Cottbus und Frankfurt (Oder) sowie aus den Kreisdienststellen dieser beiden Bezirke.
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Über den Standort
Öffnungszeiten
Montag bis Donnerstag: 08:00-17:00 Uhr Freitag: 08:00-14:00 Uhr
Bürgerberatung
Persönliche Beratung
Montag bis Donnerstag: 08:00-17:00 Uhr Freitag: 08:00 - 14:00 Uhr
Telefonische Auskünfte
Die Bürgerberatung der Regionen Frankfurt (Oder) und Cottbus erreichen Sie unter Telefon 0335 6068-0
Im Juni 1996 wurde das Haus in der Fürstenwalder Poststraße durch die 23 Mitarbeiter/innen des Sachgebietes Archivwesen bezogen. Sie brachten mehr als 7.500 lfd. M. (80 LKW-Ladungen) Unterlagen der Bezirksverwaltungen (BVBezirksverwaltung Im Zusammenhang mit der Verwaltungsreform der DDR vom Sommer 1952 wurden die fünf... ) für Staatssicherheit Cottbus und Frankfurt (Oder) aus dem Stasi-Bunker in der heutigen Robert-Havemann-Straße mit, davon ca. 1.500 Säcke mit vorvernichtetem Material.
Das Archivgebäude beherbergt neben den Arbeitsräumen der Mitarbeiter vor allem die Akten und Karteien der Staatssicherheit und darüber hinaus eine Vielzahl von Bilddokumenten. Die Unterlagen werden in modernen Regalanlagen aufbewahrt. Die Archivarbeit wird in drei Arbeitsbereichen erledigt: Magazin, Kartei und Erschließung.
Das Stasi-Unterlagen-Archiv Frankfurt (Oder).
Quelle: BStU
Operative HauptablageHauptablage, Operative Archivbestand 1 in den Abteilung XII mit abgeschlossenen Vorgängen der Vorgangsarten:
Die von der Staatssicherheit nicht mehr ständig benötigten und deshalb in der so genannten Operativen Hauptablage archivierten Akten bilden den Kern der personenbezogenen Unterlagen der Bezirksverwaltungen. In den knapp 100.000 Bänden der Jahrgänge 1952 bis 1989 spiegelt sich die Tätigkeit der DDR-Staatssicherheit. Neben der Operativen Hauptablage gibt es unter anderem rund 13.000 archivierte PersonalaktenPersonalakten Die Personalakten hauptamtlicher Mitarbeiter wurden in den zuständigen Kaderabteilungen bzw. in der... der Mitarbeiter.
Da viele Findkarteien der Bezirksverwaltungen verloren gegangen waren, wurden die registrierten Vorgänge zu Beginn der Arbeit der Außenstelle neu erfasst und für personenbezogene Zwecke zugänglich gemacht.
Die so genannten Sachakten beinhalten unter anderem Informationen des Leiters der Bezirksverwaltung Cottbus an den 1. Bezirkssekretär der SED.
Quelle: BStU
Sachakten
Die bei der Außenstelle archivierten Teilbestände umfassen ca. 3.000 lfd. M. Sie beinhalten Unterlagen, welche bei der Auflösung der Bezirksverwaltungen noch von den Diensteinheiten "aktiv" genutzt wurden. Verzeichnung und Ordnung der Teilbestände richten sich nach den allgemeinen archivischen Grundsätzen. Es wurden bisher ca. 2800 lfd. M. erschlossen.
Diese im Gegensatz zu den personenbezogenen Akten, z.B. der Operativen Hauptablage, so genannten Sachakten beinhalten u.a. höchst wichtige Informationen des Leiters der BezirksverwaltungBezirksverwaltung Im Zusammenhang mit der Verwaltungsreform der DDR vom Sommer 1952 wurden die fünf... Cottbus an den 1. Bezirkssekretär der SED aus allen gesellschaftlichen Bereichen.
Kreis- und Objektdienststellen
In den unteren Geschossen des Archivgebäudes werden neben den von der Staatssicherheit archivierten Ablagen auch die Unterlagen der Diensteinheiten der Bezirksverwaltungen verwahrt. Im zweiten Obergeschoss befinden sich die Unterlagen der für die Territorien der Stadt- und Landkreise zuständigen Kreisdienststellen der Staatssicherheit sowie die Unterlagen einer ObjektdienststelleObjektdienststelle Die ersten OD wurden 1957 für die Chemiekombinate Buna und Leuna gegründet, die letzte 1981 für das... (OD).
Gewissermaßen als "Nebenprodukt" für die historische Forschung sind in den Unterlagen viele Informationen über regionales und lokales Geschehen überliefert. In den Unterlagen anderer Registraturbildner (staatliche Einrichtungen, Betriebe usw.) dürften diese aus Geheimhaltungsgründen schwer zu finden sein.
Kartei
Während die von der Staatssicherheit archivierten Ablagen eines der wichtigsten Teile der Personenaktenüberlieferung darstellen, ist der Karteibereich gewissermaßen die "Steuerzentrale" für das Auffinden von Unterlagen. Auf ca. 1,68 Millionen überlieferten bzw. vom BStU wegen Vernichtungen ersatzweise gefertigten Karteikarten sind Daten gespeichert, welche dies ermöglichen.
Der Karteibereich ist im 2. Obergeschoss des Archivs untergebracht und unterliegt den gleichen strengen Sicherheitsbestimmungen, wie die Magazine. Auch wenn die ermittelten Nachweise nicht zu Akten führen, kann bereits die Karteikarte viele weiterführende Informationen enthalten.
Zerstörte Akten
Rund 1500 Behältnisse mit zerrissenem Schriftgut lagern im Keller des Archivs. Diese Unterlagen wurden in den Vernichtungsaktionen des MfSMinisterium für Staatssicherheit Das Ministerium für Staatssicherheit (umgangssprachlich oft kurz "Stasi") war politische... zwar nicht vollständig beseitigt, aber so zerstört, dass sie nur mühevoll wiederhergestellt werden können. Aus allen Säcken wurden die noch intakten Blätter zur Erschließung entnommen.
Blick in einen Karteipaternoster.
Quelle: BStU
Bestandsübersicht und Findmittel
Die Bestandsübersicht gibt einen Überblick über Inhalt, Umfang und Benutzbarkeit der Unterlagen der ehemaligen Bezirksverwaltungen (BV) für Staatssicherheit Frankfurt (Oder) und Cottbus sowie der auf ihren Gebieten gelegenen Kreisdienststellen (KDKreisdienststelle Die KD waren neben den Objektdienststellen die territorial zuständigen Diensteinheiten. Sie waren... ) des MfSMinisterium für Staatssicherheit Das Ministerium für Staatssicherheit (umgangssprachlich oft kurz "Stasi") war politische... .
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen Sie durch die Magazinräume des Stasi-Unterlagen-Archivs Frankfurt (Oder), in denen mehr als 6.000 laufende Meter Unterlagen, darunter ca. 1,68 Millionen Karteikarten aufbewahrt werden. Der Rundgang dauert ungefähr 45 Minuten. Des Weiteren werden die Räume mit den vom MfSMinisterium für Staatssicherheit Das Ministerium für Staatssicherheit (umgangssprachlich oft kurz "Stasi") war politische... zerrissenen Akten und die Kartei gezeigt.
Den Besuchern werden die unterschiedlichsten Aktenkategorien erläutert, die von der Stasi nach genauen Dienstanweisungen spezifiziert wurden. Einige wichtige Karteien, die vom MfS erstellt wurden und noch heute als Grundlage für die Recherchen zur Akteneinsicht dienen, sind u.a.:
die PersonenkarteiF 16 Personenkartei, die in den Abteilung XII geführt wurde. Die F 16 diente dem zentralen Nachweis... ,
die VorgangskarteiF 22 Aus Gründen der MfS-internen Konspiration wurde - räumlich getrennt von der Personenkartei F 16 -... ,
die StraßenkarteiF 78 Die F 78 diente dem aktuellen Bestandsnachweis der von MfS-Mitarbeitern verwalteten konspirativen... und
die DecknamenkarteiF 77 Grundlage der F 77 waren die Angaben der Vorgangskartei F 22. .
Die Führungen finden zwei mal im Jahr, am Tag der offenen Tür und bei Gruppen auf Anfrage statt. Der Eintritt ist frei. Führungen von Gruppen bitte vorab vereinbaren.
Dokumentationszentrum
In der Frankfurter Außenstelle ist auch das regionale Dokumentationszentrum des Stasi-Unterlagen-Archivs im Bundesland Brandenburg zum Wirken des Staatssicherheitsdienstes zu finden. Es vereint unter dem Titel "Freiheit für meine Akte" 29 Ausstellungstafeln und mehrere Vitrinen mit authentischem Material. Die im Dezember 1994 eröffnete Ausstellung erläutert in drei Räumen und dem Foyer unter anderem die Geschichte, Struktur und die Arbeitsweise des Ministeriums für Staatssicherheit. Besonderen Raum wird dabei den Auswirkungen gegeben, die die Unterdrückungs- und Zersetzungsarbeit der Stasi auf das Leben der Betroffenen hatte.
Zu sehen sind auch Kopien verschiedener Stasi-Akten, darunter die eines inoffiziellen Mitarbeiters, die Personalakte eines hauptamtlichen Mitarbeiters, die Akte eines Offiziers im besonderen Einsatz (OibEOffizier im besonderen Einsatz Zur Durchdringung von Ministerien und anderen wichtigen Stellen des Staatsapparates, der... ).
Durch sachliche Informationen wollen wir mithelfen, die Vergangenheit aufzuarbeiten. Das Dokumentationszentrum ist ein Ort der Information, der Diskussion und des Lernens, quasi eine Geschichtsstunde vor Ort. Die jungen Menschen, die das Dokumentationszentrum besuchen, sollen sich ein Bild über das Leben in der DDR machen. Sie können sich eine eigene Meinung bilden, unbeeinflusst von den Erwachsenen, von Elternhaus und Schule.
Wir bieten Führungen im Dokumentationszentrum an, Vorträge zu gewünschten Themen, Gespräche mit Betroffenen und Zeitzeugen sowie Videovorführungen. Nach Absprache können Projekttage im Stasi-Unterlagen-Archiv Frankfurt (Oder) durchgeführt werden.
Wir bitten Sie, Führungen vorab zu vereinbaren. Der Eintritt ist kostenfrei.
Öffnungszeiten
täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr
Exponat in der Dauerausstellung.
Quelle: BStU
Anfahrt
Anreise mit dem Auto
Autobahn A 12
bis zur Ausfahrt Frankfurt (Oder)-West Richtung Frankfurt (Oder)-West/Küstrin fahren
auf die B 112n (ca. 300 m) abbiegen (Schilder nach Küstrin/B112/Frankfurt (Oder)-West)
nach ca. 3,5 km (nächste Ampelkreuzung) rechts in die Fürstenwalder Poststraße abbiegen
nach ca. 1 km, auf der linken Seite befindet sich das Stasi-Unterlagen-Archiv
Parkmöglichkeiten
Für Besucher unserer Außenstelle stehen Parkplätze vor dem Haus 3 zur Verfügung.
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Straßenbahn
Linie 5 ( Neuberesinchen - Messegelände) bis zur Endhaltestelle Messegelände fahren (befindet sich in der Fürstenwalder Poststraße)
Linie 2 (Europa Universität - Messegelände) bis zur Endhaltestelle Messegelände (befindet sich in der Fürstenwalder Poststraße)
Ab der Endhaltestelle Messegelände sind es auf der Fürstenwalder Poststraße in Fahrtrichtung noch etwa 10 Minuten Fußweg zum Stasi-Unterlagen-Archiv Frankfurt (Oder).
Bus
Linie 980 (Seefichten - Bahnhof Rosengarten) bis Haltestelle Schillerstraße fahren (befindet sich in der Fürstenwalder Poststraße)
Linie 982 (Bahnhof - Markendorf Ort) Richtung Markendorf bis zur Haltestelle Schillerstraße fahren (befindet sich in der Fürstenwalder Poststraße)
Ab der Haltestelle Schillerstraße sind es auf der Fürstenwalder Poststraße in Fahrtrichtung noch etwa 5 Minuten Fußweg bis zur Außenstelle Frankfurt (Oder).