Das Stasi-Unterlagen-Archiv Neubrandenburg ist zuständig für die Unterlagen der ehemaligen Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Neubrandenburg sowie die Überlieferung der in ihrem Territorium ansässigen 14 Kreisdienststellen.
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Aktuelle Situation
Die Bürgerberatung erfolgt telefonisch oder vor Ort. Aufgrund der aktuellen Lage entfällt im gesamten Bundesarchiv die Pflicht zum Tragen von medizinischen Masken (OP- oder FFP2-Maske). Allen Besucherinnen und Besuchern wird dringend empfohlen, in geschlossenen Räumen eine Maske zu tragen.
Über den Standort
Öffnungszeiten
Montag bis Donnerstag: 08:00-17:00 Uhr Freitag: 08:00-14:00 Uhr
Zu den Öffnungszeiten sind durchgängig Bürgerberatungen möglich.
Die vorhandene schriftliche Überlieferung umfasst etwa 2.500 laufende Meter, darunter mehr als 800.000 Karteikarten. Darüber hinaus hinterließ der Staatssicherheitsdienst Tausende Bild- und Tondokumente. Die schriftliche Überlieferung besteht aus zwei großen Gruppen von Unterlagen: den archivierten Ablagen (MfS-Archivbestände) und den Unterlagen der Diensteinheiten und Kreisdienststellen (Teilbestände).
Die archivierten Ablagen (Archivbestände) des Staatssicherheitsdienstes sind in der Regel geordnet überliefert und über die vom Staatssicherheitsdienst hinterlassenen Findkarteien überwiegend personenbezogen nutzbar. Bisher wurden vor allem Vorgänge zur Aufklärung von Nazi- und Kriegsverbrechen, zu "Wirtschaftsverbrechen" in den 50er Jahren, SpionageWestarbeit/Spionage Das MfS hat als ein Instrument der DDR, insbesondere der SED-Führung, die politischen Interessen... Glossareintrag lesen, "staatsfeindlicher Hetze" und zur Kollektivierung der Landwirtschaft verzeichnet.
Die Unterlagen der Diensteinheiten und Kreisdienststellen hingegen waren häufig als lose Blätter überliefert. Es bestand zunächst weder ein personenbezogener noch ein sachthematischer Zugang. Ein zeitaufwendiges Lesen und Ordnen gingen der eigentlichen archivischen Verzeichnung voraus. Diese Unterlagen sind inzwischen vollständig erschlossen und spiegeln die politische Überwachung und Verfolgung Andersdenkender in der DDR wieder.
Während der friedlichen Revolution 1989/90 wurden auch in den Dienststellen der Staatssicherheit des ehemaligen Bezirkes Neubrandenburg zahlreiche Dokumente heimlich beseitigt. Erst die Besetzung der Stasi-Bezirksverwaltung am 5. Dezember 1989 unterbrach das Vernichtungswerk.
Papiersäcke - vollgestopft mit zumeist zerrissenen Unterlagen und Karteikarten, mit Knäueln von abgewickelten Tonbändern, zerstörten Filmen, Fotos und Bildnegativen - mussten gesichtet und geordnet werden.
Per Hand von der Stasi zerrissene Materialien werden mit Hilfe der manuellen und virtuellen Rekonstruktion wieder zusammengesetzt.
Um die Erschließungsergebnisse der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, werden Bestandsinformationen und Aktenverzeichnisse auf der Internetseite des Stasi-Unterlagen-Archivs veröffentlicht.
Eindrücke aus dem Stasi-Unterlagen-Archiv Neubrandenburg
Aktenregale mit in Kartons gelagerten Stasi-Unterlagen im Magazin der Außenstelle Neubrandenburg.
Quelle: BStU
Ein Karteipaternoster im Stasi-Unterlagen-Archiv Neubrandenburg.
Quelle: BStU
Aktenregale mit in Kartons gelagerten Stasi-Unterlagen im Magazin der Außenstelle Neubrandenburg.
Quelle: BStU
Bestandsübersicht und Findmittel
Die nachfolgenden Bestandsinformationen des Sachgebietes Archivwesen des Stasi-Unterlagen-Archivs Neubrandenburg geben einen Überblick über Inhalt, Umfang und Benutzbarkeit der in der Außenstelle verwahrten Unterlagen der ehemaligen BezirksverwaltungBezirksverwaltung Im Zusammenhang mit der Verwaltungsreform der DDR vom Sommer 1952 wurden die fünf... Glossareintrag lesen (BVBezirksverwaltung Im Zusammenhang mit der Verwaltungsreform der DDR vom Sommer 1952 wurden die fünf... Glossareintrag lesen) für Staatssicherheit Neubrandenburg und der auf ihrem Gebiet gelegenen Kreisdienststellen (KDKreisdienststelle Die KD waren neben den Objektdienststellen die territorial zuständigen Diensteinheiten. Sie waren... Glossareintrag lesen) des MfSMinisterium für Staatssicherheit Das Ministerium für Staatssicherheit (umgangssprachlich oft kurz "Stasi") war politische... Glossareintrag lesen.
In unseren thematischen Archivführungen möchten wir Sie über das Wirken des Staatssicherheitsdienstes und dessen Einfluss auf das Leben von Menschen im ehemaligen Bezirk informieren. 2.500 laufende Meter Unterlagen, darunter mehr als 800.000 Karteikarten sowie zahlreiche Bild- und Tondokumente zeugen von der Machtausübung durch die SED und deren Geheimdienst.
Alle Führungen finden ab 17.00 Uhr statt. Es besteht die Möglichkeit, bei Vorlage eines gültigen Personaldokuments, einen Antrag auf Akteneinsicht zu stellen.
Bildungsangebote
Angebote für Schülerinnen und Schüler
In Vorträgen, Projekttagen, Praktika, Archivführungen können wir das Wirken der Staatssicherheit und die Folgen für den Einzelnen erläutern.
Praktikum
Schüler ab der 9. Klasse haben die Möglichkeit, in unserer Außenstelle ein Praktikum zu absolvieren. Der Einsatz erfolgt vorrangig im Archivbereich und soll einen Einblick in die tägliche Arbeit von Archivaren geben.
Betreuung von Hausarbeiten
Eine fachliche Betreuung von Hausarbeiten ist durch die Mitarbeiter des Stasi-Unterlagen-Archivs ebenfalls gewährleistet. Den Schülern wird aufgezeigt, welche Bezugsquellen genutzt werden können bzw. es wird aufbereitetes Akten- und Informationsmaterial zur Verfügung gestellt. Zu folgenden Themen sind Hausarbeiten möglich:
"Gründung, Struktur und Arbeitsweise der BezirksverwaltungBezirksverwaltung Im Zusammenhang mit der Verwaltungsreform der DDR vom Sommer 1952 wurden die fünf... Glossareintrag lesen Neubrandenburg"
"Zivilcourage im Norden der DDR"
"Jugendliche inoffizielle Mitarbeiter"
Natürlich können auch selbst gewählte Themen eingereicht werden. Die Themen zu Hausarbeiten sind mindestens 6 Wochen vorher schriftlich durch die Schüler in der Außenstelle Neubrandenburg einzureichen.
Angebote für Lehrerinnen und Lehrer
Kompetente Mitarbeiter der Außenstelle Neubrandenburg unterstützen Sie bei der Wahl von relevanten Themen für den Unterricht, für Projekttage und Projektwochen. Sie erhalten Sachinformationen, Quellenhinweise und Erläuterungen zu den vom Stasi-Unterlagen-Archiv zur Verfügung gestellten Unterrichtsmaterialien.
Projekttage/Projektarbeiten
Die Außenstelle Neubrandenburg führt Bildungsangebote für Schüler ab Klasse 9 und Studenten durch. Das kann in Form von Seminaren mit Einführungsvortrag, anschließender Besichtigung des Archivs sein oder auch von Projektarbeiten und Projekttagen erfolgen. Für die quellengestützte Arbeit stehen ausgewählte Stasi-Unterlagen zur Verfügung. Speziell für Schüler wurden Auszüge aus Akten durch das Stasi-Unterlagen-Archiv zusammengestellt, die einen Einblick in die Methoden des Geheimdienstes geben.
Fortbildung
In unregelmäßigen Abständen führen wir in Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualitätsmanagement Mecklenburg-Vorpommern Fortbildungen für Lehrer in unserer Außenstelle durch. In der Regel ist dafür ein Tag (6 Stunden) einzuplanen. Dabei wird die Arbeit des Stasi-Unterlagen-Archivs vorgestellt. Führungen durch Kartei und Archiv sind Bestandteil der Fortbildung. Der Schwerpunkt aber liegt auf der praktischen Einführung in die Arbeit mit den in Klassensätzen zur Verfügung stehenden Materialien des Stasi-Unterlagen-Archivs .
Diese Fortbildungen werden bei umfangreichem Interesse (mindestens 6 Lehrer) bei der Lehrerschaft einer Schule auch extern in der Schule durchgeführt.
Angebote für Studentinnen und Studenten
Praktikum
Studenten haben die Möglichkeit, in unserer Außenstelle ein Praktikum zu absolvieren. Der Einsatz erfolgt vorrangig im Archiv- und Karteibereich. Die Studenten erhalten Einblick in die tägliche Arbeit von Archivaren.
Betreuung von Diplomarbeiten
Unser umfangreiches Archiv ist ein hervorragender Fundes und kann von Studenten als Grundlage für Diplomarbeiten genutzt werden. Eine fachliche Betreuung kann durch die Mitarbeiter des Stasi-Unterlagen-Archivs ebenfalls gewährleistet werden. Terminliche Vorabsprachen sind hierzu aber notwendig.
Anfahrt
Anreise mit dem Auto
A 20, aus Richtung Stralsund/Rostock
bei Ausfahrt Neubrandenburg-Nord in Richtung Neubrandenburg/B 96 fahren
bei der Hauptstraße links in Am Bahnhof abbiegen
nach ca. 11 km rechts in den Friedrich-Engels-Ring/B 104/B 96 abbiegen
bei der Gabelung rechts nach Neustrelitz/B 96 (Neustrelitzer Straße) fahren
hinter der Aral-Tankstelle rechts in das Wohngebiet Lindenberg/Kirschenallee abbiegen
gleich wieder links in Richtung Behördenzentrum abbiegen
A 20, aus Richtung Prenzlau
bei Ausfahrt Neubrandenburg-Ost in Richtung Neubrandenburg-Zentrum fahren
weiter auf der B 104 (ca. 13 km)
weiter auf dem Friedrich-Engels-Ring
bei der Gabelung rechts nach Neustrelitz/B 96 (Neustrelitzer Straße) fahren
hinter der Aral-Tankstelle rechts in das Wohngebiet Lindenberg/Kirschenallee abbiegen
gleich wieder links in Richtung Behördenzentrum abbiegen
B 96, aus Richtung Neustrelitz
die B 96 bis zur Neustrelitzer Straße fahren
vor der Aral-Tankstelle links in das Wohngebiet Lindenberg/Kirschenallee abbiegen
gleich wieder links in Richtung Behördenzentrum abbiegen
B 192, aus Richtung Waren
die B 192 bis zum Friedrich-Engels-Ring fahren
bei der Gabelung rechts nach Neustrelitz/B 96 (Neustrelitzer Straße) fahren
hinter der Aral-Tankstelle rechts in das Wohngebiet Lindenberg/Kirschenallee abbiegen
gleich wieder links in Richtung Behördenzentrum abbiegen
Parkmöglichkeiten
Kostenlose Parkplätze befinden sich direkt vor dem Gebäude.
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Bus 2
vom Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB, am Bahnhof Neubrandenburg) mit dem Stadtbus 2 in Richtung Lindenberg fahren
Haltestelle Behördenzentrum aussteigen
den Hinweisschildern zum Stasi-Unterlagen-Archiv auf dem Gelände des Behördenzentrums folgen