"Ein Monument der Überwachung", so kann man das Stasi-Unterlagen-Archiv beschreiben. Hier lagern 111 Kilometer Akten, in denen vielfach persönliche Daten über Menschen gespeichert sind - gesammelt vom Staat. Mit unserer Dauerausstellung "Einblick ins Geheime" wollen wir dieses Archiv und seine Bedeutung für die Gegenwart besser begreifbar machen.
"Einblick ins Geheime" ist auf dem Gelände der "Stasi-Zentrale täglich geöffnet. Campus für Demokratie" im historischen "Haus 7". Welche Bedeutung hatten die Unterlagen für die Arbeit der Geheimpolizei? Wozu legte die Stasi über 41 Millionen Karteikarten an? Wie werden die Akten heute zur Aufarbeitung der SED-Diktatur genutzt?
Über Originalobjekte, Videos und eine "begehbaren Akte" können Besucherinnen und Besucher das Archiv kennen lernen. Sie haben die Möglichkeit, sich vor Ort eigenständig mit ausgewählten Stasi-Unterlagen zu beschäftigen, um so mehr über Struktur, Methoden und Wirkungsweise der Staatssicherheit zu erfahren.
Eindrücke aus der Ausstellung
Im Erdgeschoss werden Besuchende in das Thema DDR und Staatsssicherheit eingeführt. Eine interaktive DDR-Karte zeigt, an wie vielen Standorten die Stasi mit Dienststellen präsent war. Ein Aktenstapel der Bildhauerin Barbara Krückemeyer soll das ernorme Ausmaß der Überlieferung verdeutlichen.
Quelle: BStU/ Popa
Die erste Ausstellungsetage erklärt das Karteisystem der Staatsicherheit im vordigitalen Zeitalter. Highlight ist ein alter Karteischrank, der eigens für die Ausstellung aus der Außenstelle Schwerin nach Berlin gebracht wurde.
Quelle: BStU/ Popa
Die zweite Ausstellungsetage zeigt die Vielfalt der Überlieferung: Aktenbündel, -taschen und mappen. Auch im Herbst 1989 vorvernichteten Unterlagen bewahrt das Stasi-Unterlagen-Archiv nach wie vor auf. Ein Film erklärt, wie dieses Material rekonstruiert werden kann. Wer mag, darf das "Puzzlen" selber ausprobieren.
Quelle: BstU/ Popa
Die ehemalige Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Ulrike Poppe, geriet bereits kurz nach dem Abitur ins Visier der Staatssicherheit. In der zweiten Etage lässt sich nachvollziehen, welche Diensteinheit sie zu welchem Zeitpunkt "bearbeitete".
Quelle: BStU/ Mulders
Auch audiovisuelle Medien gehören zu der Hinterlassenschaft der Stasi. Mehr Informationen zu diesem weniger bekannten Erbe bietet die zweiten Ausstellungsetage.
Quelle: BStU/ Popa
Mit der Ausstellung "Einblick ins Geheime" haben Interessierte erstmalig die Möglichkeit, die Archiv- und Arbeitsräume des Stasi-Unterlagen-Archivs unangemeldet zu betreten. Großformatige historische Aufnahmen in den Fluren führen in das Thema der jeweiligen Ausstellungsetage ein.
Quelle: BStU/ Popa
In der dritten Ausstellungsetage können Besuchende die Arbeit der Staatssicherheit an einem konkreten Fall nachvollziehen. Gilbert Radulovic war in den achtziger Jahren inhaftiert worden, weil er Bekannten im "nichtsozialistischen Ausland" eine selbst gefertigte Punk-Broschüre zukommen lassen wollte.
Quelle: BstU/ Popa
Öffnungszeiten
Montag bis Freitag: 10:00 – 18:00 Uhr Samstag, Sonntag und Feiertage: 11:00 – 18:00 Uhr
Für den Besuch der Ausstellung empfehlen wir das Tragen einer medizinischen Maske (OP- oder FFP2-Maske).
Falls Sie Fragen haben, ist unser Besucherdienst gern für Sie da.
Öffentliche Rundgänge geben einen Überblick über die Themen der Dauerausstellung, bieten einen exklusiven Blick in die Archivräume oder eine Übersicht über die "Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie". Für Gruppen ab acht Personen bieten wir nach vorheriger Anmeldung individuelle Begleitungen auf Deutsch und Englisch an. Der Eintritt ist frei.
Aufgrund der aktuellen Situation und zur Verlangsamung des Corona-Virus können Führungen nur in Kleingruppen stattfinden.
Weitere Informationen rund um die Ausstellung, den Ort und die Angebote vor Ort: einblick-ins-geheime.de
In "Haus 1", dem heutigen Stasi-Museum, informiert die Ausstellung "Staatssicherheit in der SED-Diktatur" über das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) als Geheimpolizei der Sozialistischen Einheitspartei Deutschland (SED). Das Museum hat täglich geöffnet.
Wie gelang es der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), über 40 Jahre hinweg Millionen von Menschen in der DDR unter Kontrolle zu halten? Wichtigstes Instrument zur Herrschaftssicherung der SED-Diktatur war das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) – die Stasi. Sie war "Schild und Schwert" der SED, hatte ihre Macht zu sichern, sie gegen "Feinde" zu verteidigen und die gesamte Bevölkerung weitgehend zu kontrollieren.
Im Haus 1, dem Dienstsitz des Ministers für Staatssicherheit Erich Mielke, zeigt die Ausstellung auf drei Etagen die Entstehung, Entwicklung und Tätigkeit der Staatssicherheit als "Schutz- und Sicherheitsorgan". Sie zeichnet nach, wie Hunderttausende Menschen für das MfS aktiv wurden: Sie waren hauptamtliche oder inoffizielle Mitarbeiter oder sie unterstützten das MfS als Funktionäre in der Verwaltung. Vielfältige Beispiele verdeutlichen die enge Zusammenarbeit des MfS mit allen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Institutionen in der DDR.
1. OG: Der Auftrag / Die Täter
Diese beiden Ausstellungsbereiche erläutern, weshalb das MfS gegründet wurde und welche Ziele es im Auftrag der SED verfolgte. Der Besucher erfährt, wie der Apparat der Staatssicherheit aufgebaut war und wer zur Leitungsebene gehörte. Exemplarische Biografien geben dem Besucher einen Einblick in die Ausbildung und Laufbahn der hauptamtlichen und inoffiziellen Stasi-Mitarbeiter.
2. OG: Die Minister-Etage
Ein wesentliches Exponat der Ausstellung sind die Diensträume Erich Mielkes, die bis heute im Originalzustand erhalten sind. Medienstationen berichten vom Arbeitsalltag in dieser Etage und geben den engsten Mitarbeitern Mielkes ein Gesicht.
3. OG: Das MfS in Aktion / Das Ende der Staatssicherheit
Zahlreiche Objekte wie Einbruchswerkzeuge, Wanzen, Spezialkameras oder Geräte zum heimlichen Öffnen von Briefen veranschaulichen das Ausmaß der Überwachung durch das Ministerium für Staatssicherheit. Beispiele dokumentieren die Aktivitäten des MfS gegen die eigene Bevölkerung. Der Schlussteil der Ausstellung schildert die Besetzung der Stasi-Dienststellen, die Bemühungen um die Sicherung der Akten und das Ende des MfS.
Eindrücke aus der Ausstellung
Die Dauerausstellung "Staatssicherheit in der SED-Diktatur" befindet sich im ehemaligen Diensstsitz des Ministers. Im Foyer steht ein kleiner Laster, mit dem die Stasi-Offiziere ins Visier geratene Bürger zum Verhör abholten.
Quelle: BStU/ Popa
Gasmasken wie diese gehörten zur ausrüstung eines Stasi-Offiziers. Sie wird in der ersten Etage der Ausstellung gezeigt, welche sich mit dem Lebensweg, Arbeitsalltag und Selbstverständnis der hauptamtlichen Stasi-Mitarbeiter befasst.
Quelle: BStU/ Popa
91.000 hauptamtliche Mitarbeiter arbeiteten zuletzt für die Stasi. Zu ihrer Ausstattung gehörten Uniform, Gewähr und Gasmaske ebenso wie Stempel und Siegel.
Quelle: BStU/ Popa
Die Stasi vergab keine eigenen Verdienstorden. Dennoch war ihr Minister, Erich Mielke, mit rund 200 Orden zuletzt der meist dekorierte Mann der DDR.
Quelle: BStU/ Popa
Die Berichte inoffizieller Mitarbeiter stellten eine Hauptinformationsquelle für die Stasi dar. Im Jahr 1989 hatten sich knapp 190.000 Personen zu einer konspirativen Zusammenarbeit mit der Stasi bereit erklärt. Ihre Bezeichnung variierte je nach Zeitpunkt der Verpflichtung, Einsatzart und Anbindung an das MfS.
Quelle: BStU/ Popa
Die erste Dauerausstellung des Stasi-Unterlagen-Archivs erzählt auf drei Etagen am historischen Ort die Geschichte der Staatssicherheit in der DDR. Jede Etage ist einem anderen Themenkomplex gewidmet.
Quelle: BStU / Popa
Die Ausstellung befindet sich am authentischen Ort mit historischem Mobiliar. Vom Schreibtisch blickt man auf den Innenhof der Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie. Gegenüber befindet sich "Haus 22", das ehemalige Offiziers-Casino.
Quelle: BStU/ Huthmacher
Zur Mielke-Etage gehört ein repräsentativer Sitzungssaal. An den Wänden befinden sich eine Karte der DDR und ein Bild des Künstlers Wolfgang Frankenstein, das den Bau der Berliner Mauer zeigt.
Quelle: BStU/ Huthmacher
Der Wartebereich in der Mielke-Etage
Quelle: BStU / Popa
Zur Minister-Etage in der Dauerausstellung gehört auch eine kleine Küche. Dort wurde das Frühstück für Erich Mielke nach festen Regeln zubereitet.
Quelle: BStU/ Popa
So finden Sie das Stasi-Museum
Das Stasi-Museum in "Haus 1" der ehemaligen Stasi-Zentrale befindet sich in Berlin-Lichtenberg in der Ruschestraße 103. Die nächste U-Bahn-Station ist Magdalenenstraße (Linie U5 vom Alexanderplatz). Die nächste S-Bahn-Station ist Frankfurter Allee. PKW-Parkplätze stehen werktags nur in geringer Zahl auf dem Gelände zur Verfügung.
Öffnungszeiten
Montag bis Freitag: 10:00-18:00 Uhr Samstag, Sonntag und Feiertage: 11:00 - 18:00 Uhr
Der Kooperationspartner ASTAK e.V. erhebt ein Eintrittsgeld. Für Gruppen ab zehn Personen gibt es Ermäßigung. Führungen durch die Ausstellung und weitere Angebote können bei der ASTAK gebucht werden. Begleitend zur Dauerausstellung bietet das Bildungsteam des Stasi-Unterlagen-Archivs kostenfrei Projekte für Schüler und Lehrkräfte an. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Website des Stasi-Museums.