Das Stasi-Unterlagen-Archiv Gera
, Quelle:
BStU / Michael Uhlmann Photographie
Stasi-Unterlagen-Archiv Gera
Im Stasi-Unterlagen-Archiv Gera wird die Hinterlassenschaft der ehemaligen Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Gera, einschließlich der 11 Kreisdienststellen, verwaltet, archiviert und auf Dauer aufbewahrt.
Zum Inhalt springen
Über den Standort
Öffnungszeiten
Montag bis Donnerstag: 08:00-17:00 Uhr Freitag: 08:00-14:00 Uhr
Bürgerberatung
Persönliche Beratung
Montag bis Donnerstag: 08:00-16:00 Uhr Freitag: 08:00-14:00 Uhr
Telefonische Auskünfte
Die Bürgerberatung für die Region Gera erreichen Sie unter Telefon: 0365 5518-0
Im Stasi-Unterlagen-Archiv Gera wird die Hinterlassenschaft der ehemaligen BezirksverwaltungBezirksverwaltung Im Zusammenhang mit der Verwaltungsreform der DDR vom Sommer 1952 wurden die fünf... für Staatssicherheit Gera, einschließlich der 11 Kreisdienststellen, verwaltet, archiviert und auf Dauer aufbewahrt.
Von den 1990 aufgefundenen Unterlagen war nur etwa die Hälfte durch die Staatssicherheit selbst archiviert worden. Diese archivierten Ablagen der Stasi sind überwiegend zu observierten Personen und zu Inoffiziellen Mitarbeitern angelegte Akten. Sie sind über Findmittel wie Karteikarten oder Dateien für Akteneinsichten, Auskünfte usw. nutzbar.
Der andere Teil war zum Zeitpunkt der Auflösung der Staatssicherheit noch in Benutzung durch die Stasi-Mitarbeiter und lagerte in deren Dienstzimmern und Schränken. Dieses teilweise personenbezogene Schriftgut ist mit vom BStU erstellten Karteien zugriffsfähig. Die sachbezogenen Unterlagen können erst durch fortlaufende archivische Erschließung für den Bürger zur Akteneinsicht oder zur historischen Forschung nutzbar gemacht werden.
Neben Schriftgut gehören zahlreiche Fotos, Negative, Filme, Videos, Tonbänder, Kassetten sowie topographische Karten und Pläne zur Hinterlassenschaft der Stasi im ehemaligen Bezirk Gera. Hinzu kommen noch mehr als 1 Million Karteikarten auf denen Namen, Geburtsdaten, Adressen und weitere Hinweise zu den betreffenden Personen gespeichert sind. Außerdem befinden sich 576 Behältnisse mit zerrissenem Schriftgut in einem Lager in Magdeburg.
Die 1990 aufgefundenen Unterlagen der Staatssicherheit in Gera
Anzahl ca.
Art der Unterlage
4.200
laufende Meter Aktenmaterial
1.600.000
Karteikarten
7.500
Fotos
16.000
Fotonegative
4.000
Dias
150
Videokassetten und Filme
13.700
Tonträger (meist Spulen- und Kassettentonbänder) der Telefonüberwachung
370
Disketten
1.700
Mikrofilme
173.000
Umschläge der Abteilung M (Postkontrolle) mit Informationen über ca. 500.000 registrierte Personen des ehemaligen Bezirks Gera (der Bezirk hatte etwa 750.000 Einwohner), Inhalt der Umschläge: Negative von Briefen, Kopien von Anträgen auf Ausstellung eines Personalausweises, Originalschecks, Fahndungsaufträge u.a.
430
Säcke mit zerrissenem Material
Die Gleitregalanlage im Magazin. In jedem der 79 Regale lagern 30 laufende Meter Akten.
Quelle: BStU / Michael Uhlmann Photographie
Bestandsübersicht und Findmittel
Die nachfolgenden Bestandsinformationen des Sachgebietes Archivwesen des Stasi-Unterlagen-Archivs Gera geben einen Überblick über Inhalt, Umfang und Benutzbarkeit der in der Außenstelle verwahrten Unterlagen der ehemaligen BezirksverwaltungBezirksverwaltung Im Zusammenhang mit der Verwaltungsreform der DDR vom Sommer 1952 wurden die fünf... (BVBezirksverwaltung Im Zusammenhang mit der Verwaltungsreform der DDR vom Sommer 1952 wurden die fünf... ) für Staatssicherheit Gera und der auf ihrem Gebiet gelegenen Kreisdienststellen (KDKreisdienststelle Die KD waren neben den Objektdienststellen die territorial zuständigen Diensteinheiten. Sie waren... ) des MfSMinisterium für Staatssicherheit Das Ministerium für Staatssicherheit (umgangssprachlich oft kurz "Stasi") war politische... .
Mit dem "Staatsplanthema 14.25" verfolgte die DDR ab 1974 ein staatlich gelenktes Dopingprogramm. Vor allem um in internationalen Wettkämpfen zu bestehen, erhielten Leistungssportlerinnen und -sportler – oftmals unwissentlich – von Trainern und Sportärzten Anabolika und andere ...
Bei dem Einsturz der Stauseebrücke in der thüringischen Kleinstadt Zeulenroda wurden vier Arbeiter getötet und fünf schwer verletzt. Da sich das Unglück am 12. Jahrestag des Mauerbaus ereignete, vermuteten Volkspolizei und Staatssicherheit Sabotage als Ursache.
Waghalsige Fluchtversuche mit selbstgebauten Fluggeräten
Am 16. September 1979 überwanden die Familien Strelzyk und Wetzel mit einem selbstgebauten Heißluftballon die Grenze zwischen Thüringen und Bayern. Die spektakuläre Flucht machte international Schlagzeilen und wurde zur Demütigung für die Stasi. Die Geheimpolizei setzte danach alles daran, ...
Jeder 20. Häftling in DDR-Haftanstalten war im Jahr 1989 als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) der Staatssicherheit verpflichtet. Die Zusammenarbeit mit der Geheimpolizei ist unter den repressiven Bedingungen der Haft anders zu werten, als die in Freiheit. Besondere Umstände galten sowohl für die ...
Ein Besuch in der Außenstelle bietet die Möglichkeit, sich am historischen Ort – in der ehemaligen BezirksverwaltungBezirksverwaltung Im Zusammenhang mit der Verwaltungsreform der DDR vom Sommer 1952 wurden die fünf... des Staatssicherheitsdienstes – einen Eindruck vom Wirken der Geheimpolizei zu verschaffen. Die Führung dauert ca. eine Stunde. Bei Gruppen ab 20 Personen bitten wir um vorherige Anmeldung. Der Eintritt ist frei. Interessierten Gruppen bieten wir auch außerhalb der regelmäßig stattfindenden Termine individuelle Führungen an.
Unser Angebot:
Führung durch die Räume der Kartei mit 1.700.000 Karteikarten und Besichtigung des Magazins mit 4.000 laufenden Metern Unterlagen
Besuch der Dauerausstellung "Stasi – Schattenarmee einer Diktatur" – hier können viele interessante Exponate, unter anderem Abhör- und Beobachtungstechnik, besichtigt werden
Möglichkeit der Antragstellung auf Akteneinsicht (Personaldokument erforderlich)
Klären von Fragen, auch zum Bearbeitungsstand gestellter Anträge
Dauerausstellung
Im Stasi-Unterlagen-Archiv Gera können Sie die ständige Ausstellung "Stasi – Schattenarmee einer Diktatur" und zusätzlich wechselnde Ausstellungen zum Thema DDR und Staatssicherheit besuchen. Die Ausstellung informiert über das MfSMinisterium für Staatssicherheit Das Ministerium für Staatssicherheit (umgangssprachlich oft kurz "Stasi") war politische... , welches im Auftrag der Partei und Regierung das Leben der DDR-Bürger kontrollierte und überwachte. Dabei wird der gerätetechnische Aufwand der Stasi gezeigt, mit der sie versuchte in die Privatsphären der Bürger einzudringen und Informationen jeglicher Art zu sammeln. Auch für den öffentlichen Bereich gab es verschiedene Mittel und Methoden der perfiden Überwachung. So wurde z.B. in eine Gießkanne eine Kamera eingebaut, um heimlich Fotos auf einem Friedhof anzufertigen.
Des Weiteren ist eine breite Palette technischer Exponate zu sehen, wie:
getarnte Foto- und Tontechnik, eingebaut in Alltagsgegenständen, beispielsweise in Handtaschen oder Füllfederhaltern
Einbruchswerkzeug
tragbare Kopiergeräte
Infrarotfotogeräte aus dem Kühlergrill eines Autos und vieles mehr
Ein Stasi-Büro mit originaler Einrichtung und ein Bereich mit Exponaten der Traditionspflege des MfSMinisterium für Staatssicherheit Das Ministerium für Staatssicherheit (umgangssprachlich oft kurz "Stasi") war politische... vermitteln Eindrücke über den Stasi-Alltag. Der Eintritt ist frei. Für Führungen vereinbaren Sie bitte einen Termin mit uns.
Ein rekonstruierter Arbeitsraum eines MfS-Offiziers in der Dauerausstellung der Außenstelle Gera. In solchen Räumen arbeiteten die Angehörigen des MfS.
Quelle: BStU / Michael Uhlmann Photographie
Eine in einer Lederjacke versteckte Kamera mit Mikrofon für Observierungen aus der Dauerausstellung der Außenstelle Gera "Stasi - Schattenarmee einer Diktatur".
Quelle: BStU / Michael Uhlmann Photographie
Ein Fernschreiber aus der Dauerausstellung "Stasi - Schattenarmee einer Diktatur" in der Außenstelle Gera. Mit diesen Geräten wurden Fernschreiben zwischen der Stasi-Zentrale in Berlin und den Bezirksverwaltungen ausgetauscht.
Quelle: BStU / Michael Uhlmann Photographie
Ein Telefon mit manipulierter Anschlussdose aus der Daueraustellung der Außenstelle Gera. Der Anschluss war durch das MfS abgehört worden.
Quelle: BStU / Michael Uhlmann Photographie
Eine Filmkamera aus der Dauerausstellung "Stasi - Schattenarmee einer Diktatur" der Außenstelle Gera. Solche Kameras verwendete das MfS für Observationen.
Quelle: BStU / Michael Uhlmann Photographie
Ein Tonbandgerät aus MfS-Beständen.
Quelle: BStU / Michael Uhlmann Photographie
Ein Chemikalienkoffer aus der Dauerausstellung "Stasi - Schattenarmee einer Diktatur" der Außenstelle Gera
Quelle: BStU / Michael Uhlmann Photographie
Bildungsangebote
Die heutige Schülergeneration kennt die DDR nicht mehr aus eigenem Erleben. Um einen Eindruck vom Leben in diesem Staat zu gewinnen, sind junge Menschen auf die Erzählungen älterer Verwandter angewiesen. Ebenso sind auch Bildungsinstitutionen bestrebt, Jugendlichen ein Bild der damaligen Gegebenheiten zu vermitteln.
Das Stasi-Unterlagen-Archiv Gera bietet vielfältige Möglichkeiten, sich mit dem Wirken des Staatssicherheitsdienstes auseinanderzusetzen. Sie lernen Interessantes über Struktur, Arbeitsweise und Methoden der Geheimpolizei.
Sie haben dabei die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Angeboten zu wählen. Wir bieten Archivführungen und Vorträge an, ebenso können mit einer Schulklasse unter Anleitung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Projektarbeiten durchgeführt werden. Es besteht auch die Möglichkeit, ein Praktikum in unserer Außenstelle zu absolvieren. Darüber hinaus können Sie kostenlos eine unserer Ausstellungen für Ihre Räumlichkeiten ausleihen.
Angebote für Schülerinnen und Schüler
Wir bieten Schülerinnen und Schülern vielfältige Möglichkeiten, sich mit dem Wirken des Staatssicherheitsdienstes in der ehemaligen DDR auseinanderzusetzen. Beispielsweise können sie sich im Rahmen eines Projekttages in unserer Außenstelle ein Bild vom Einfluss des MfSMinisterium für Staatssicherheit Das Ministerium für Staatssicherheit (umgangssprachlich oft kurz "Stasi") war politische... gerade auf das Leben junger Menschen machen. Dazu stellen wir ausgewählte Aktenbeispiele zur Verfügung.
Darüber hinaus unterstützen wir Schülerinnen und Schüler bei der Erstellung von Seminarfacharbeiten zu den Themen "DDR" und "Staatssicherheitsdienst". Dafür können Auszüge aus Originalakten genutzt werden. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten Unterstützung bei der historischen Einordnung der betrachteten Sachverhalte an. Zudem kann auf den umfangreichen Bestand unserer Fachbibliothek zurückgegriffen werden.
Angebote für Lehrerinnen und Lehrer
Sie möchten Ihren Schülerinnen und Schülern ein anschauliches Bild vom Leben in der ehemaligen DDR vermitteln? Sie würden das Thema "Staatssicherheitsdienst" und dessen Einfluss auf das Leben der Menschen gern näher beleuchten, aber Ihnen fehlt das richtige Material? Besuchen Sie mit Ihrer Klasse unsere Außenstelle und lassen Sie sich von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kompetent in das Thema einführen.
Wir bieten Ihnen folgende Bausteine an:
Einführungsvortrag
Führung durch das Archiv
Besichtigung der Dauerausstellung "Stasi - Schattenarmee einer Diktatur" mit Erläuterungen
Filmvorführung
Projektarbeit anhand ausgewählter Aktenauszüge
Die ausgewählten Beispiele beschäftigen sich explizit mit Jugendlichen, die ins Visier des Staatssicherheitsdienstes geraten sind. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erläutern an konkreten Fällen die Mittel und Methoden der Geheimpolizei und unterstützen die Schülerinnen und Schüler bei der Ausarbeitung einer kurzen Präsentation.
Angebote für Studentinnen und Studenten
Praktika
Wir bieten Studentinnen und Studenten die Möglichkeit, ein Praktikum im Stasi-Unterlagen-Archiv Gera zu absolvieren. Dabei können Sie an unterschiedlichen Themen mitarbeiten, Teilaufgaben übernehmen oder Aufträge selbstständig realisieren.
Mögliche Aufgabenbereiche:
Veranstaltungsvorbereitung und -nachbereitung
Mitarbeit bei Ausstellungsprojekten
Vorbereitung von Präsentationen
Sach- und Karteirecherchen
Voraussetzungen:
zeitgeschichtliche Kenntnisse
Interesse für den Themenbereich "Aufarbeitung der DDR-Geschichte"
Erfahrung im Umgang mit MS-Office, Datenbanken und Internet
Die Dauer eines Praktikums beträgt mindestens 3 Wochen.
Ihre Bewerbung richten Sie bitte per E-Mail an einen unserer Ansprechpartner:
Bildungsangebote Gera
Dr. Jörg Pittelkow
Stasi-Unterlagen-Archiv Gera
Hermann-Drechsler-Straße 1
07548 Gera
Als Student können Sie im Rahmen wissenschaftlicher Arbeiten einen Forschungsantrag stellen. Dieser sollte mit der politischen und historischen Aufarbeitung der Tätigkeit des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR in Verbindung stehen.
Anfahrt
Anreise mit dem Auto
Das Stasi-Unterlagen-Archiv Gera befindet sich im Behördenkomplex "Untermhäuser Karree". Achten Sie bitte auf die Wegweiser zum Behördenkomplex.
A 4 / B 7 (aus nördlicher Richtung)
bei der Ausfahrt 58a Gera-Langenberg die Autobahn verlassen
der B 7 Richtung Gera-Zentrum folgen
nach 1,8 km rechts auf die B 2 Richtung Schleiz (Theaterstraße) wechseln
nach ca. 800 m sehen Sie rechts den Behördenkomplex "Untermhäuser Karree", im Haus 3 finden Sie das Stasi-Unterlagen-Archiv
fahren Sie die nächste Einmündung rechts und dann gleich wieder rechts. Das Parken im Untermhäuser Karree ist für Besucher leider nicht möglich
B 2 / B 92 (aus südlicher Richtung)
fahren Sie Richtung Autobahn A 4
nach dem Theater (Theaterstraße) fahren Sie an der nächsten Ampel nach links
die nächste Querstraße rechts ist die Hermann-Drechsler-Straße, im Haus 3 des Untermhäuser Karrees finden Sie das Stasi-Unterlagen-Archiv. Das Parken im Untermhäuser Karree ist für Besucher leider nicht möglich
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Ab dem Hauptbahnhof Gera haben sie die Möglichkeit, mit der Straßenbahn oder zu Fuß zur Außenstelle zu gelangen.
Straßenbahn Linie 1
fahren Sie Richtung Untermhaus
Haltestelle Ernststraße aussteigen
gehen Sie durch die Ernststraße
am Ende der Ernststraße gelangen Sie durch das Fußgängertor auf das Gelände des Behördenkomplexes
im Haus 3 finden Sie das Stasi-Unterlagen-Archiv
Zu Fuß (ca. 10-15 min.)
nehmen Sie den Weg zur Straßenbahn
wenn Sie die Treppen zur Bahnunterführung herunterkommen, gehen Sie nach rechts
nach ca. 50 m überqueren Sie an der Ampel die Theaterstraße (das Theater steht direkt vor Ihnen)
lassen Sie das Theater links liegen und folgen der Straße
nach ca. 500 m erreichen Sie den Behördenkomplex
das Haus 3, in dem sich das Stasi-Unterlagen-Archiv befindet, hat auch einen Zugang von der Theaterstraße