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Die Außenstelle Magdeburg des Stasi-Unterlagen-Archivs

Stasi-Unterlagen-Archiv Magdeburg

Das Stasi-Unterlagen-Archiv Magdeburg verwahrt über 9.000 laufende Meter Archivgut der ehemaligen Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Magdeburg, einschließlich deren Kreisdienststellen.

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Über den Standort

Öffnungszeiten

Montag bis Donnerstag: 08:00-17:00 Uhr
Freitag: 08:00-14:00 Uhr

Bürgerberatung

Persönliche Beratung

Montag bis Donnerstag: 08:00-16:00 Uhr
Freitag: 08:00-14:00 Uhr

Telefonische Auskünfte

Die Bürgerberatung der Region Magdeburg erreichen Sie unter der
Telefonnummer 030 18665-2151.

Außenstellenleiter

Dr. Bart Quintelier

Telefon: 030 18665-2210
E-Mail: Bart.Quintelier@bundesarchiv.de

Aktuelle Veranstaltungen in der Region Magdeburg

Termin
Führung

Auf den Spuren einer Geheimpolizei

Magdeburg

März

Apr

Aktuelle Ausstellungen in der Region Magdeburg

Ausstellung

Aufarbeitung. Die DDR in der Erinnerungskultur

Eine Plakatausstellung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Magdeburg -

Das Archiv

Zur Hinterlassenschaft der Bezirksverwaltung Magdeburg gehören die bis 1989 von der DDR-Geheimpolizei im damaligen eigenen Archiv bereits archivierten Aktenablagen. Sie umfassen knapp 1.850 lfd.M. Hinzu kommen die in den Diensträumen der ehemaligen 18 Kreisdienststellen und 32 Abteilungen aufgefundenen Unterlagen. Deren Umfang beträgt ca. 5.000 lfd.M. Hierunter fallen auch über zwei Millionen Karteikarten in der Größenordnung von 530 lfd.M. Diese noch im Herbst 1989 bei der Bezirksverwaltung Magdeburg in Bearbeitung befindlichen Unterlagen stellen den größten Teil der Überlieferung dar.

Darüber hinaus lagern als Ergebnis der Aktenzerstörung weit über 2.400 Behältnisse mit von Hand zerrissenem Schriftgut im Archiv. Wie viele Dokumente die Mitarbeiter des Staatssicherheitsdienstes 1989/90 unwiederbringlich vernichteten, ist nicht bekannt.

Insgesamt zählt der Magdeburger Aktenbestand mit zu den umfangreichsten Überlieferungen aller ehemaligen MfS-Bezirksverwaltungen. Von den erwähnten Behältnissen abgesehen ist in fast 100 Prozent der vorhandenen Materialien eine Recherche zu Personen möglich. Karteien und Unterlagen spiegeln über die NS- und DDR-Zeit hinweg den Lebensweg mehrerer Generationen. Aus diesem Grunde finden sich im Archiv die Daten von mindestens 1,7 Millionen Menschen.

Der Umfang der Bestände der einzelnen Diensteinheiten unterscheidet sich zum Teil erheblich. Dies kann an der einst vom Staatssicherheitsdienst erstellten Aktenmenge liegen. Mitunter ist aber auch der aus dem Jahre 1989 resultierende Zerstörungsgrad ausschlaggebend. Das wird an folgendem Beispiel deutlich.

Noch im Jahre 1983 hatten die Kreisdienststellen Wanzleben und Wolmirstedt nach MfS-Quellenlage einen ähnlich großen Aktenbestand. Im Ergebnis der revolutionären Ereignisse und der Auflösung des MfS 1989/90 sind von der Dienststelle in Wanzleben 106 lfd.M. überliefert. Von der Kreisdienstelle Wolmirstedt gibt es dagegen nur noch 17 lfd.M. Aktenmaterial. Es ist daher davon auszugehen, dass ein großer Teil der Unterlagen in Wolmirstedt der Vernichtung zum Opfer gefallen ist.

Der seit 1952 bestehende Bezirk Magdeburg hatte mit einer Gesamtlänge von 343 km einen der längsten Grenzabschnitte zur Bundesrepublik. Daraus leitete sich für den Staatssicherheitsdienst ein wesentliches sicherheitspolitisches Aufgabenfeld ab. Im Auftrag der SED galt es vor allem, die "Republikflucht" von DDR-Bürgern zu verhindern. Im Mittelpunkt standen hierbei die vier Grenzübergangsstellen, darunter die bekannteste und größte an der Autobahn in Marienborn.

Ziel der Überwachung waren daneben auch die Betriebe und Einrichtungen der Volkswirtschaft. Für die DDR spielte der Bezirk in den Bereichen Landwirtschaft sowie Leicht- und Schwerindustrie eine große Rolle. Deutlich wird dies beispielsweise anhand der Unterlagen über das Fernsehgerätewerk Staßfurt oder das Schwermaschinenbaukombinat "Ernst Thälmann" Magdeburg.

Viele persönliche Verfolgungsschicksale spiegeln sich in den Unterlagen wider. Daneben offenbaren die Materialen die Denk- und Arbeitsweise sowie die Strukturen der ehemaligen Stasi-Bezirksverwaltung Magdeburg. Lokale Ereignisse bzw. regionale geschichtliche Entwicklungen finden sich ebenso. Sie reichen über die DDR-Zeit hinaus mitunter zurück bis in die Ära des Nationalsozialismus.

Bestandsübersicht und Findmittel

Die nachfolgenden Bestandsinformationen des Sachgebietes Archivwesen des Stasi-Unterlagen-Archivs Magdeburg geben einen Überblick über Inhalt, Umfang und Benutzbarkeit der in der Außenstelle verwahrten Unterlagen der ehemaligen Bezirksverwaltung (BV) für Staatssicherheit Magdeburg und der auf ihrem Gebiet gelegenen Kreisdienststellen (KD) des MfS.

 

Archivführungen

Jeden ersten Montag im Monat um 17.00 Uhr öffnet das Magdeburger Stasi-Unterlagen-Archiv seine Türen für Interessierte. Im Verlauf eines Rundganges können sich die Besucher selbst ein Bild vom Ausmaß des Aktenbestandes des Ministeriums für Staatssicherheit im ehemaligen Bezirk Magdeburg machen. Beschäftigte des Archivs erläutern zudem die Struktur und den Inhalt der Stasi-Unterlagen. Ausstellungsmaterial und Beispielakten vermitteln ein Bild von der Arbeitsweise der DDR-Staatssicherheit.

Auch ein Antrag auf Akteneinsicht kann gestellt werden. Hierfür ist ein Personaldokument erforderlich.

Die Veranstaltung dauert etwa 90 Minuten. Der Eintritt ist frei. Bei Gruppen ab ca. 10 Personen wird um eine vorherige Anmeldung unter der Telefonnummer 030 - 18665 2211 gebeten.

 

Bildungsangebote

Angebote für Schülerinnen und Schüler

Wie erlebten die Menschen den Alltag in der DDR? Was hatte es mit der Stasi auf sich? Wie war das Leben für die vorangegangenen Generationen? Wenn Ihr Euch vorstellt, dass Eure Eltern und Großeltern diese Zeit miterlebt haben, ist es wichtig etwas darüber zu erfahren. Es sind Eure Wurzeln. Es war eine Zeit, die auch Euch noch prägt. Und es ist wichtig zu wissen, woher man kommt.

Schon jetzt gibt es viele geschichtsinteressierte Schülerinnen und Schüler, die vor allem etwas über Gleichaltrige in der DDR erfahren möchten. Das Stasi-Unterlagen-Archiv bietet hierzu unterschiedliche Themenfelder aus Eurer Region an. Da wären beispielsweise die damalige Freizeitkultur, der Sport, der Schulalltag oder Jugendliche, die ins Blickfeld der Stasi gerieten. Es gab aber auch Jugendliche, die ihre Mitschüler für die Stasi ausspionierten.

Die Außenstelle Magdeburg bietet verschiedene Angebote an. Diese reichen von Führungen durch das Archiv über die Begleitung von Leihausstellung für die Schule bis hin zu eigenen Projekten, die in Zusammenarbeit mit der Außenstelle erstellt werden können.

Zudem besteht die Möglichkeit, einen Forschungsantrag zu stellen, um mit Hilfe von Stasi-Unterlagen Facharbeiten anzufertigen. Dabei bietet sich ein einmaliger Blick auf die Akten, Bilder und Tondokumente.

Ihr könnt bei uns auch Praktika absolvieren. Im Vorfeld erhaltet Ihr hierzu auf der Seite des Stasi-Unterlagen-Archivs schon einige interessante Informationen.

Angebote für Lehrerinnen und Lehrer

Jugendliche, die heute die Schule besuchen, haben keine eigenen Erinnerungen an die DDR und die Teilung Deutschlands. Darüber hinaus geben die Lehrpläne mitunter wenig Raum, sich mit entsprechenden Inhalten ausgiebig auseinanderzusetzen. Die historisch-politische Bildungsarbeit zur Zeitgeschichte steht daher stets vor anspruchsvollen didaktischen Herausforderungen.

Seit September 2003 gibt es eine vom Kultusminister Sachsen-Anhalts und der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen der ehemaligen DDR (BStU) unterzeichnete "Gemeinsame Erklärung". Beide orientieren auf eine engere Zusammenarbeit. Ziel ist es, die historische und politische Aufarbeitung des Staatssicherheitsdienstes als nicht vernachlässigbarer Teil des DDR-Staatsapparates zu fördern.

Die Bildungsangebote des Stasi-Unterlagen-Archivs geben die Möglichkeit einer abwechslungsreichen und nachhaltigen Durchführung des Unterrichts zu den genannten Themenfeldern. Zielgruppe sind die Klassenstufen 9 bis 12 aller Schulformen. Der Bezug auf die Bereiche DDR-Geschichte, SED-Diktatur und Staatssicherheit findet sich vor allem im Geschichtsunterricht. Aber auch in Fächern wie Sozialkunde, Deutsch oder Kunst fanden Lehrer in der Vergangenheit schon Anknüpfungspunkte für gemeinsame Veranstaltungen.

Für Lehrer besteht hier im Hause die Möglichkeit zur Fortbildung. Beschäftigte des Stasi-Unterlagen-Archivs informieren über das Ministerium für Staatssicherheit, seine Rolle, seine Methoden sowie über die Bedeutung der Stasi-Unterlagen. Sie stellen Möglichkeiten vor, das Thema im Unterricht zu behandeln und aufzuarbeiten oder entwickeln gemeinsam mit den Lehrkräften konkrete Beispiele.

Auf Wunsch werden zu Fachthemen, wie dem Volksaufstand am 17. Juni 1953, Spezialvorträge angeboten. Parallel dazu lassen sich Möglichkeiten der thematischen Umsetzung im Unterricht entwickeln. Die Fortbildungen werden als Ganztags- oder Halbtagsseminar angeboten. Darüber hinaus können Lehrkräfte für schulische Projekte Forschungsanträge stellen. Die Beschäftigung mit den Hinterlassenschaften des DDR-Geheimdienstes anhand von Original-Stasi-Akten ist für die Arbeit von Projektgruppen unter dem Aspekt "forschendes Lernen" geeignet. Dies kann dem Erstellen einer Facharbeit oder einer besonderen Lernleistung dienen.

Angebote für Studentinnen und Studenten

Die Dokumente des Stasi-Unterlagen-Archivs sind eine wichtige Quelle für die interdisziplinäre Erforschung der DDR-Geschichte. Über den Fundus zur Arbeits- und Wirkungsweise des Ministeriums für Staatssicherheit hinaus gibt es auch einen Quellenbestand zum Nationalsozialismus. Studierenden zahlreicher Disziplinen bietet das Stasi-Unterlagen-Archiv Magdeburg umfangreiche Möglichkeiten. So werden themenspezifische Führungen und Projekte angeboten. Es besteht auch die Möglichkeit, ganze Seminareinheiten in den Räumlichkeiten der Außenstelle durchzuführen.

Die Stasi-Unterlagen spiegeln eine ganz spezifische Wahrnehmung der historischen und gesellschaftlichen Entwicklung in der DDR wider. Wenn sie nach den Standards quellenkritischen Arbeitens gelesen, analysiert und interpretiert werden, kann der inhaltliche Erkenntnisgewinn beträchtlich sein.

Aus diesem Grund unterstützen wir Studierende bei selbstständigen Forschungsvorhaben, wie Bachelor- oder Masterarbeiten. Dies umfasst die Beratung zur Themenfindung, Formulierung und Recherche für einen Forschungsantrag.

Praktika bieten darüber hinaus die Möglichkeit, einen Einblick in die Aufgabenfelder des Stasi-Unterlagen-Archivs zu erhalten.

Anfahrt

Anreise mit dem Auto

A 2, Berlin-Hannover

  • bei der Abfahrt Magdeburg-Zentrum auf die B189 fahren
  • den Magdeburger Ring in Richtung Stadtmitte weiterfahren
  • an der Abfahrt Sudenburg den Magdeburger Ring verlassen
  • rechts in die Halberstädter Straße einbiegen
  • die Halberstädter Straße ca. 1,6 km in Richtung Ottersleben fahren
  • an der Ampelkreuzung dem Hinweisschild zum Stasi-Unterlagen-Archiv folgen und rechts in die Bergstraße einbiegen
  • links in den Kroatenweg und sofort wieder rechts in den Wilhelm-Höpfner-Ring einbiegen
  • an der Kreuzung Wilhelm-Höpfner-Ring/Georg-Kaiser-Straße befindet sich die Außenstelle

A 14, Halle

  • bei der Abfahrt Wanzleben in Richtung Magdeburg-Ottersleben fahren
  • in Magdeburg-Ottersleben links in die Halberstädter Chaussee abbiegen
  • auf der Halberstädter Straße Richtung Stadtmitte weiterfahren
  • an der Ampelkreuzung, die mit einem Hinweisschild zum Stasi-Unterlagen-Archiv versehen ist, links in die Bergstraße abbiegen
  • links in den Kroatenweg und sofort wieder rechts in den Wilhelm-Höpfner-Ring einbiegen
  • an der Kreuzung Wilhelm-Höpfner-Ring/Georg-Kaiser-Straße befindet sich die Außenstelle

Parkmöglichkeiten

Direkt vor der Außenstelle finden Sie kostenlose Parkplätze.

Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln

Straßenbahn 10

  • Einstieg Magdeburg Hauptbahnhof in Richtung Sudenburg
  • Endhaltestelle Kroatenweg aussteigen
  • entgegen der Fahrtrichtung den Kroatenweg gehen
  • links in den Wilhelm-Höpfner-Ring abbiegen