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Abteilung M (Postkontrolle)

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Stand: Dezember 2021
Umfang: 657 lfm
Laufzeit: 1950 - 1990
Erschließungsstand: 100 %

Aufgabenstellung

- überwiegend auftragsgebundene Kontrolle und Auswertung von internationalen und nationalen Postsendungen (Brief- und Paketsendungen, Telegrammverkehr)
- Feststellen von geheimdienstlichen und anderen "subversiven" Verbindungen sowie Ermittlung von Hinweisen auf die Vorbereitung und Realisierung von weiteren "Verratshandlungen"
- Verhinderung des Verbreitens von Materialien mit "staatsfeindlichem" Inhalt
- Erarbeitung und Zusammenführung von Informationen, die für die operative Arbeit des MfS von Bedeutung waren bzw. hätten sein können. Dabei handelte es sich um Informationen zu Verhaltensweisen, Einstellungen, Kontakte und Verbindungen von Personen und über Sachverhalte
- Führung umfangreicher Schriftenspeicher und spezieller Adressenkarteien
- Führung von IM sowie Arbeit mit OibE und HIM

Die Abteilung M unterhielt in besonders wichtigen Postämtern eigene Diensträume.

Enthält u. a.

- Weisungen des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei (DVP)
- Unterlagen über die fahndungsmäßige Bearbeitung von Postsendungen zum Erkennen postalischer, nachrichtendienstlicher und anderer "subversiver" Verbindungen
- vom MfS einbehaltene Postsendungen mit "staatsfeindlichen" Inhalten
- Untersuchungen auf Geheimschriftverfahren und Geheimschriftmittel sowie von Geruchskonserven
- Technische Verfahren der Postkontrolle
- Zusammenarbeit mit der Zollverwaltung der DDR
- M-Kartei

Informationen über die Bearbeitung des Teilbestandes

Die Erschließung des Teilbestandes ist abgeschlossen. Zum Teilbestand gehören auch eine geringe Anzahl Fotos, Dias und Tonträger.

Findmittel (intern - Stasi-Unterlagen-Archiv):
- personenbezogene MfS-Karteien
- Datenbank "Elektronisches Personenregister" (EPR)
- Datenbank "Sachaktenerschließung" (SAE)
- Datenbank zu Mitarbeitern der HV A, zu HIM und OibE (HHO)

Besonderheiten

Rückführungen zum Stasi-Unterlagen-Archiv sind erfolgt. Außerdem sind Säcke mit zerrissenen Unterlagen überliefert. Bei den Postkontrollen der Abteilung M sind umfangreiche Karteien, sogenannte "M-Karteien", entstanden. Sie bestehen vor allem aus Mikrofiches. Auf diesen wurden abfotografierte private und geschäftliche Briefwechsel aus der DDR mit Adressaten in der Bundesrepublik Deutschland, in West-Berlin und im westlichen Ausland (auch umgekehrt) gespeichert. Kopien davon befinden sich oft in den personenbezogenen operativen Vorgängen (z. B. OPK, OV, AP) der Auftrag gebenden MfS-Diensteinheiten.