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Dokumentenhefte des Stasi-Unterlagen-Archivs

Pädagogisches Begleitmaterial zu Dokumentenheften

Die Dokumentenhefte des Stasi-Unterlagen-Archivs zeigen Stasi-Originaldokumente zu ausgewählten Ereignissen. Zu ausgewählten Heften hat das Bildungsteam Aufgabenbögen entwickelt für die Nutzung der Dokumentenhefte durch Schülerinnen und Schüler.

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Die Unterlagen geben einen Einblick in die Arbeit der Geheimpolizei. Die Hefte eignen sich für Geschichtsinteressierte, Schule und Studium. Wer mehr zu einem Thema wissen oder eine eigene Recherche starten will, findet im Heft-Anhang Kontaktinformationen.
Zu ausgewählten Dokumentenheften finden Sie hier Vorschläge für den Einsatz im Unterricht oder im Rahmen von Projekttagen. Arbeitsaufträge zu Einzeldokumenten aus dem jeweiligen Heft ermöglichen einen konkreten Einstieg für Schülerinnen und Schüler. Die Materialien liegen hier als PDF-Datei vor und können zu den Dokumentenheften in gewünschter Zahl ausgedruckt werden.

"Udo rockt für den Weltfrieden"

Am 25. Oktober 1983 kam es in Ost-Berlin zu einem Auftritt im Palast der Republik, der sechs Monate zuvor noch undenkbar gewesen wäre: Udo Lindenberg, der Rocker aus dem Westen mit Auftrittswunsch im Osten, durfte tatsächlich in Ost-Berlin singen - umfassend überwacht von der Staatssicherheit.

Die kleine Dokumentensammlung aus dem Stasi-Unterlagen-Archiv zeigt, wie der Parteiapparat der SED und seine Geheimpolizei allumfassende Kontrolle anstrebten - auch wenn es "nur" um Musik ging.

Kommunalwahlfälschung am 7. Mai 1989 in den ehemaligen Bezirken, Dresden, Karl-Marx-Stadt und Leipzig

Vor 25 Jahren, am 7. Mai 1989, waren die Bürgerinnen und Bürger der DDR aufgerufen, anlässlich der Kommunalwahlen den Kandidaten der Nationalen Front ihre Stimme zu geben. Als "Schild und Schwert der Partei" beobachtete die Stasi sämtliche Aktivitäten im Zusammenhang mit den Wahlen.

Verhindern konnte sie das Desaster für die SED-Führung allerdings nicht: Erstmals gelang es Bürgerrechtlern, Manipulationen zu belegen. Die sich anschließenden Proteste wurden zu einem wichtigen Schritt auf dem Weg zum Ende der SED-Diktatur.

Die Broschüre dokumentiert anhand ausgewählter Schriftstücke der Stasi-Unterlagen-Behörde das Ereignis. Sie beleuchten die Rolle des MfS in den ehemaligen Bezirken Dresden, Karl-Marx-Stadt und Leipzig. Die Akten geben Einblick in die Vorbereitung, Durchführung und Auswertung der Kommunalwahlen im Mai 1989 durch die Stasi.

"Stasi raus - es ist aus"

Fast 40 Jahre hatte das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) im Dienste der Staatspartei SED gestanden. Als "Schild und Schwert der Partei" überwachte, kontrollierte, verfolgte und unterdrückte die DDR-Geheimpolizei "Feinde des Sozialismus", um die Macht der SED abzusichern und zu erhalten. Vor diesem Hintergrund erscheinen die Ereignisse vom Herbst 1989, die schließlich auch zur Besetzung von Stasi-Dienststellen führten, um so bemerkenswerter.

Vollkommen "aus" war die Geschichte der Stasi damit aber noch nicht. Die Prozesse des Niedergangs und der Auflösung der Staatssicherheit, die auch ein Kapitel der Friedlichen Revolution darstellen, stehen im Mittelpunkt des vorliegenden Dokumentenhefts des Stasi-Unterlagen-Archivs.

"Keine Gewalt!"

"Keine Gewalt!" forderten tausende DDR-Bürger im Herbst 1989 auf den Straßen des Arbeiter- und Bauernstaates und meinten damit den Missbrauch staatlicher Gewalt. Sie empörten sich über das brutale Vorgehen gegen friedliche Demonstranten. Auf der anderen Seite waren die Sicherheitskräfte angewiesen, alle "provokatorisch-demonstrativen Handlungen" zu unterbinden und einen weiteren Machtverlust der SED zu stoppen. Der Ausgang dieses Konfliktes war völlig offen.

Das vorliegende Dokumentenheft stellt die Ereignisse von damals mit Hilfe der Akten der Stasi dar, ohne eine Deutung der Quellen vorweg zu nehmen. Die Broschüre beginnt mit Unterlagen zu den Protesten rund um den 40. Jahrestag der DDR am 7. Oktober 1989. Sie endet knapp einen Monat später am 4. November mit der größten nicht-staatlich organisierten Demonstration der DDR auf dem Berliner Alexanderplatz.

"...anarcho-terroristische Kräfte" – Die Rote Armee Fraktion und die Stasi

In der Bundesrepublik entstanden zu Beginn der siebziger Jahre linksterroristische Gruppen wie die Rote Armee Fraktion (RAF) und die Bewegung 2. Juni. Sie erschienen auch auf dem "Radarschirm" der Staatssicherheit, weil die politisch motivierte Gewalt der Gruppen, so die weit hergeholte Befürchtung, womöglich auf Ostdeutschland "überschwappen" könnte. Den Linksterrorismus im Westen zu unterstützen erschien der Staatssicherheit als politisch zu heikel. Wäre dies ruchbar geworden, hätte das einen schweren Imageschaden und diplomatische Verwerfungen zur Folge gehabt. Dies wollten das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) und die SED nicht riskieren.

In dieser Konstellation – gewisse ideologische Nähe, aber in der Praxis auch kritische Distanz vor allem zur Gewalt – konzentrierte sich das MfS darauf, den potenziellen Gefahrenherd unter Kontrolle zu halten. Die Staatssicherheit versuchte, die Linksterroristen zu identifizieren und ihre Pläne in Erfahrung zu bringen. Zu diesem Zweck wurden die Täter angehalten, wenn sie DDR-Grenzen passierten. Auch untersuchte die Staatssicherheit die Entführungsfälle westlicher Politiker in taktischer und logistischer Hinsicht.

Die terroristische Bedrohung der Bonner Republik erreichte erst mit dem "Deutschen Herbst" von 1977 ihren "Höhepunkt". Die Staatssicherheit zeigte sich ihnen gegenüber nun noch hilfsbereiter als zuvor. So sorgte sie für die Freilassung bundesdeutscher Linksterroristen, wenn diese in Osteuropa verhaftet wurden. Schließlich bot die DDR-Geheimpolizei kampfesmüden Ex-Terroristen im SED-Staat eine Zuflucht. 

Operativer Vorgang "Inspirator"

Die Dokumentensammlung zum Operativen Vorgang "Inspirator" gibt einen Einblick in die Bürokratie der DDR-Geheimpolizei. Sie zeigt damit beispielhaft, wie Sprache Distanz schafft und wie Menschen zu Objekten werden.

Zwölf Männer und Frauen werden hier auf Papier gebannt: ihre Meinungen, ihr Lebenswandel, ihre Ziele und ihre Träume übersetzt in die Sprache der Stasi.

"Eingeschränkte Freiheit"

Die Broschüre erzählt das Leben von Gabriele Stötzer anhand von Dokumenten aus der Sicht des Staatssicherheitsdienstes. Sie wird verhaftet, verurteilt und eingesperrt, weil sie sich solidarisch mit einem kritischen Kommilitonen und dem Liedermacher Wolf Biermann zeigte.

Das Schicksal von Gabriele Stötzer steht für viele ähnliche Geschichten in den Unterlagen des MfS.

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Quellenkunde mit Stasi-Dokumenten

Stasi-Unterlagen heben sich von anderen historischen Quellen ab. Die Akten wurden im Geheimen angelegt. Ihre Inhalte waren nur für wenige Augen gedacht. Viele Informationen wurden widerrechtlich gesammelt. Bei ihrer Lektüre, Analyse und Auswertung im Unterricht gilt es daher Einiges zu beachten.

Kontakt und Bezug

Die Reihe "Dokumentenhefte. Einblick in das Stasi-Unterlagen-Archiv" können Sie kostenlos im Warenkorb erwerben oder bei den zuständigen Kollegen bestellen.

Stasi-Unterlagen-Archiv Bildungsteam

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E-Mail: bildung.stasiunterlagenarchiv@bundesarchiv.de