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Publikation

Stille Post

Neue Wege der Westarbeit in der Vertriebsorganisation des Ministeriums für Staatssicherheit in den sechziger Jahren

Bundesarchiv/Stasi-Unterlagen-Archiv (Hg.), Gudrun Weber

Reihe
BF informiert

Umfang
65 Seiten

Auflage
1. Auflage, Berlin 2005

Verlag
BStU

Preis
2,50 €

ISBN
978-3-942130-66-0

Sprache
Deutsch

BF informiert 25/2005

Inhalt

Nach dem Mauerbau am 13. August 1961 war die SED gezwungen, ihre Westarbeit grundsätzlich neu zu ordnen. Vor allem die Westagitation brauchte eine neue Arbeitsgrundlage. War es in den Zeiten der offenen Grenze zu Westberlin noch relativ einfach, Agitationsmaterialien in den Westen einzuschleusen, so bedurfte es jetzt der konspirativen Hilfe des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS).

Mit dem Befehl Nr. 13/67 vom 10. April 1967 zog das MfS die entsprechenden Konsequenzen. Die Folge war eine weitgehende Umstellung der Einschleusungstätigkeit vom Postweg auf ein Kuriersystem. Die "Spezialpropaganda" fand nunmehr ihren Weg über eine Struktur mit eigenem IM-Netz in West- und Ostdeutschland. Diese formal dem Ministerium des Innern zugeordnete Zentrale Vertriebsorganisation (ZVO) sollte dem Gegner keine Anhaltspunkte dafür geben, dass es sich um eine MfS-Struktur handelte.

Aufgabe des Vertriebes war es, Material etwa der Westabteilung des ZK oder des Staatssekretariats für westdeutsche Fragen über einen Kurierapparat zu den Verteilern in Hamburg, Westberlin, aber auch in kleine Länder wie Holland und Belgien zu bringen. Der Weitertransport lief dann mit der regulären Post.

Zum Autor/Herausgeber

Bundesarchiv/Stasi-Unterlagen-Archiv (Hg.)

Gudrun Weber

Jahrgang 1958, Studium der Bibliothekswissenschaft; Mitarbeiterin in der Abteilung Bildung und Forschung des BStU