Im Bahnhof Friedrichstraße endeten die S-Bahn-Züge aus dem Ostteil der Stadt. Zugleich fuhren von hier aus auch S-Bahnen nach West-Berlin, im unterirdischen Bereich verkehrten S- und U-Bahnlinien und auf dem Fernbahnsteig fuhren Schnellzüge in die Bundesrepublik ab.
Unmittelbar nach dem Mauerbau wurde damit begonnen, den Bahnhof zu einer hermetisch abgesicherten Festung umzugestalten. Das Schienennetz der S-Bahn wurde am Bahnhof gekappt. Damit wurde verhindert, dass S-Bahn-Züge aus dem Osten in den Westteil weiterfahren konnten.
Aber auch Prellböcke, automatische Stromunterbrechungen, Zäune, Gitter, Wachtürme und nicht zuletzt bewaffnete Grenzer und Mitarbeiter der Staatssicherheit sorgten dafür, dass es am Bahnhof Friedrichstraße nur relativ selten zu Fluchtversuchen kam. Sichtblenden sorgten dafür, dass der "Ostbahnsteig" von den beiden "Westbahnsteigen" nicht einsehbar war.
![S-Bahnsteig im Bahnhof Friedrichstraße Menschen auf dem Bahnsteig. Am rechten Bildrand ist eine S-Bahn zu sehen.](/assets/stasi-mediathek/c/a/csm_MfS_HA-VI_Nr-4371_Bl-054_Ausschnitt_cd3d54a82e.png)
Ankunft und Abfahrt von Personen im grenzüberschreitenden Verkehr auf dem S-Bahnsteig "B" aus und in Richtung West-Berlin.
Quelle: BStU, MfS, HAVI, Nr. 4371, Bl. 54 (Ausschnitt)