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Cover der Publikation
Pressemitteilung

"Tatort Stasi-Zentrale – Wer hat wo was entschieden?"

Bundesarchiv-Stasi-Unterlagen-Archiv legt neue Publikation vor

Vier Jahrzehnte lang befand sich die Zentrale der DDR-Staatssicherheit in Berlin-Lichtenberg. Von hier aus koordinierte die Ministeriumsspitze die Geheimpolizei-Arbeit in der gesamten DDR und betrieb Auslandsspionage gegen den Westen. Die an diesem Ort erlassenen Befehle, Anordnungen und Richtlinien waren die Grundlage für das Vorgehen gegen Regimekritiker und Andersdenkende in der SED-Diktatur. Das Bundesarchiv–Stasi-Unterlagen-Archiv legt mit "Tatort Stasi-Zentrale – Wer hat wo was entschieden?" dazu nun eine aktuelle Publikation vor. Das Buch beschreibt anhand zahlreicher Originaldokumente, Fotos und Pläne die Funktion der einzelnen Gebäude auf dem Gelände, das heute Campus für Demokratie ist, und wirft ein Schlaglicht auf einige der verantwortlichen Akteure.

Von 1950 bis 1990 befand sich in Lichtenberg der Dienstsitz des Ministers für Staatssicherheit (MfS), an dem bis zu 7.000 hauptamtliche Mitarbeiter, die zentralen Karteien und Archivablagen, die Einrichtungen für die Funk- und Kommunikationsnetze, die Post- und Telefonüberwachung, Gesundheits-, Dienstleistungs- und Sporteinrichtungen für Mitarbeiter sowie die MfS-Untersuchungshaftanstalt untergebracht waren.

Die vorliegende Publikation ermöglicht ein anschauliches Bild der Geschichte des Geländes, des Auf- und Ausbaus der Zentrale und der umfassenden Kontrolle, die der zentrale Apparat der Staatssicherheit jahrzehntelang ausübte. Die Darstellung lässt sich damit sowohl als Handreichung zum Gang über das Gelände in Lichtenberg lesen wie auch als eine illustrierte Einführung in die Geschichte des MfS.

In den vergangenen Jahren ist das Gelände der ehemaligen Stasi-Zentrale zu einem Ort der Aufklärung über Diktatur und Widerstand und zum Campus für Demokratie geworden. Zivilgesellschaftliche Vereine und das Bundesarchiv–Stasi-Unterlagen-Archiv haben Ausstellungen entwickelt: Dazu gehören die Open-Air-Ausstellung der Robert-Havemann-Gesellschaft, das Stasimuseum mit der "Mielke-Etage" und die Archivausstellung "Einblick ins Geheime", die es den Besuchenden ermöglichen, sich auf vielfältige Weise über die Mechanismen des Repressionsapparates zu informieren und sich am historischen Ort mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Wechselnde Ausstellungen und zahlreiche Veranstaltungen ergänzen die Bildungs- und Informationsangebote.

Mehr zur Publikation:
https://www.stasi-unterlagen-archiv.de/informationen-zur-stasi/publikationen/publikation/tatort-stasi-zentrale-wer-hat-wo-was-entschieden

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Elmar Kramer, Stellv. Pressesprecher

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Elmar Kramer

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E-Mail: elmar.kramer@bundesarchiv.de