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Cover des Heftes ''Die Welt ist Augenzeuge'. Die Fußball-WM 1974 im Zeichen der deutsche Teilung' (Ausschnitt)
Pressemitteilung

„Die Welt ist Augenzeuge“. Die Fußball-WM 1974 im Zeichen der deutschen Teilung

Neues Heft der Bundesarchiv-Publikationsreihe „Im Fokus“

Kurz vor der anstehenden Fußball-EM und 50 Jahre nach der Fußball-WM 1974 in Deutschland veröffentlicht das Bundesarchiv in seiner Publikationsreihe „Im Fokus“ ein neues Heft: „,Die Welt ist Augenzeuge‘. Die Fußball-WM 1974 im Zeichen der deutschen Teilung“.

Die X. Fußballweltmeisterschaft 1974 war eines der prägendsten Sportereignisse der deutschen Nachkriegsgeschichte. Sie fand inmitten verschiedener Krisen statt und stellte den Gastgeber Bundesrepublik Deutschland vor große Herausforderungen. Im April des Jahres erschütterte die Spionageaffäre um Bundeskanzler Willy Brandts Referenten, den Stasi-Agenten Günter Guillaume, die Republik. Die Auswirkungen der Ölkrise 1973 schwächten die Wirtschaft und verdoppelten die Arbeitslosenzahlen, und hinzu kam die akute Bedrohung durch die RAF und den internationalen Terrorismus. Die DDR-Führung wiederum hatte Sorge, dass Fans oder Spieler die WM zur Flucht nutzen – und rief die Staatssicherheit auf den Plan. Auch sportlich sollte die WM zu einem historischen Ereignis werden: Zum einzigen Mal trafen beide deutsche Staaten aufeinander, die DDR gewann 1:0 und am Ende wurde die Bundesrepublik Weltmeister.

Das Heft präsentiert auf knapp 100 Seiten eine Auswahl an Dokumenten und Fotos aus verschiedenen Bundesarchiv-Beständen. Dazu gehören Unterlagen der Bundesrepublik Deutschland, der DDR-Regierung, des Stasi-Unterlagen-Archivs, der Parteien und Massenorganisationen der DDR sowie des Filmarchivs.

Diese Auswahl zeigt die WM als grenzüberschreitendes Kultur- und Medienereignis, das erstmals im Farbfernsehen zu sehen war. Das Fokus-Heft bildet zugleich eine Brücke ins Archiv, indem es anhand von Originaldokumenten zeigt, wie das Turnier organisiert wurde, wie die Sicherheitsbehörden mit Anschlagsdrohungen umgingen und wie die politischen Spannungen des Kalten Krieges die Ereignisse prägten. Gezeigt werden so unterschiedliche Quellen wie ein Brief des Organisationskomitees an Innenminister Hans-Dietrich Genscher mit der Bitte um Unterstützung in Sicherheitsfragen, Informationen aus den „politisch-operativen Maßnahmen“ der Stasi bei der „Aktion Leder“ oder die Speisen- und Getränkerechnung des Bayrischen Hofs München zum Empfang des Bundeskanzlers am 17. Juli 1974, dem Tag vor dem Endspiel.

In der neuen Publikationsreihe „Im Fokus“ präsentiert das Bundesarchiv regelmäßig Themen aus der deutschen Geschichte anhand von Dokumenten, die einen Einblick in unterschiedliche Bestände, aber auch in die Arbeit des Archivs geben sollen.

Das „Im Fokus“-Heft steht kostenlos zum Download bereit.

Printexemplare sind kostenfrei bestellbar: oeffentlichkeitsarbeit@bundesarchiv.de 

Terminhinweis:

Zur Fußball-Europameisterschaft 2024 präsentiert das Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv zudem die Veranstaltungsreihe „EM 2024 in der Stasi-Zentrale“. Beginnend mit dem Eröffnungsspiel der deutschen Nationalmannschaft finden an vier Spieltagen vom 14. bis zum 23. Juni Führungen und Podiengespräche zu Fußball statt. Themen sind die WM 1974, Fußball in der DDR sowie Fußball und Politik. Im Anschluss werden die EM-Spiele auf Großleinwand übertragen. Veranstaltungsort ist die Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie.

Informationen zur Veranstaltungsreihe „EM 2024 in der Stasi-Zentrale“:

https://www.stasi-unterlagen-archiv.de/em24

Kontakt zur Pressestelle

Elmar Kramer, Stellv. Pressesprecher

Pressesprecher

Elmar Kramer

Telefon: 030 18 665-7181
E-Mail: elmar.kramer@bundesarchiv.de