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Pressemitteilung

Zum Tod von Walter Schilling

Am 29. Januar 2013 verstarb der langjährige Gemeindepfarrer und DDR-Bürgerrechtler Walter Schilling im Alter von 82 Jahren in Saalfeld. Der Bundesbeauftragte erinnert sich an ein Vorbild:

Walter Schilling war ein Vordenker, Mutmacher und Ratgeber für die Opposition in der DDR. Sein Haus war immer offen, für Diskussion, für Austausch, für Menschsein. "Wir wollen mündige Bürger sein" - mit diesem Leitgedanken ermutigte er gerade auch viele junge Menschen, ihr Recht auf Selbstbestimmung wahrzunehmen. Mutig war er sein Leben lang. Beharrlich in der Sache, aber immer auch versöhnlich. Walter Schilling konnte zuhören, ohne Schuld zuzuweisen. Er konnte Menschen einfach sehen, wie sie waren. Er wollte immer verstehen, warum Menschen so handeln, wie sie es tun.

Mit dieser Haltung hat er auch das vereinte Deutschland mit gestaltet. "Barmherzigkeit führt über den bitteren Weg der Erkenntnis". Das war sein Ratschlag für den mühsamen Weg der Aufarbeitung der Diktatur. Denn er wollte vor allem eines: Eine Gesellschaft, in der friedfertiges Miteinander möglich ist.
Walter Schilling steht für das aufrechte Leben in der DDR, für die Friedliche Revolution und die Aufarbeitung der Vergangenheit. Sein weiser Rat und sein großes Herz werden uns allen fehlen.

Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen

  • Mehr über Walter Schilling auf www.bstu.de

Kontakt zur Pressestelle

Elmar Kramer, Stellv. Pressesprecher

Pressesprecher

Elmar Kramer

Telefon: 030 18 665-7181
E-Mail: elmar.kramer@bundesarchiv.de