Hierbei handelt es sich um einen unscharfen Begriff, der Personen bezeichnete, mit denen das MfS Kontakte unterschiedlicher Natur hatte.
Insbesondere in den 50er Jahren waren KP oftmals regelrechte Informanten, bei denen allerdings keinerlei formelle ErfassungErfassung, aktive
Nachweisführung in der Abteilung XII (Abt. XII).
und RegistrierungRegistrierung
Zentraler Nachweis eines Vorgangs/einer Akte in der Abteilung XII (Abt. XII).
als inoffizieller Mitarbeiter vorlag. In der IM-Richtlinie von 1958 sind KP als "vertrauenswürdige Bürger" definiert, die "zur Lösung bestimmter Aufgaben angesprochen werden". In den MfSMinisterium für Staatssicherheit
Das Ministerium für Staatssicherheit (umgangssprachlich oft kurz "Stasi") war politische...
-Unterlagen der Honecker-Ära werden Funktionsträger, mit denen das MfS offizielle Beziehungen pflegte, häufig als KP bezeichnet.
Eine besondere Form von KP gab es bei der Abteilung XIVAbteilung XIV
Die 1952 entstandene selbständige Abt. XIV des Ministeriums und die ihr nachgeordneten Abteilungen...
, die seit 1967 Strafgefangene "mit inoffiziellen Aufgaben als Kontaktpersonen" oder auch als "inoffizielle Kontaktpersonen" (iKP) bezeichnete. Eine andere Bedeutung hatte der Begriff bei der HV AHauptverwaltung A
Spionageabteilung des MfS, deren Bezeichnung sich an die der Spionageabteilung des KGB, 1....
. Laut IM-Richtlinie von 1979 handelte es sich hierbei um "Bürger aus dem OperationsgebietOperationsgebiet
Mit Operationsgebiet bezeichnete das MfS zusammenfassend alle Länder, in denen bzw. gegen die es...
", "die über Zugang zu operativ bedeutsamen Informationen bzw. über Möglichkeiten zur politischen Einflussnahme verfügen" und zu denen "eine stabile Verbindung unterhalten wird", ohne dass diese über "den nachrichtendienstlichen Charakter" der Kontakte im Bilde waren (siehe auch AbschöpfenAbschöpfen
Abschöpfen meint die vom Informationsgeber unbemerkte Sammlung von operativ relevanten...
).
Helmut Müller-Enbergs